Preis der Nationalgalerie für junge Kunst

And the Winner is ...

Zwar hat der Preis der Nationalgalerie für junge Kunst nie Skandale erzeugt wie sein Vorbild, der Turner Prize, für Spekulationen und Gerüchte ist er trotzdem immer gut. Wird die scheue Klara Lidén zur Preisverleihung kommen? Hat der ungeheuer gefragte Cyprien Gaillard genug Zeit, eine neue Arbeit zu produzieren? Falls nicht, sinken die Aussichten auf die Auszeichnung drastisch: Wer bereits veröffentlichte Arbeiten in den Hamburger Bahnhof stellte, ging bisher immer leer aus, egal, wie gut die Arbeit sein mochte.

Ganz gleich aber, was Cyprien Gaillard, Klara Lidén, Kitty Kraus und Andro Wekua auf die Beine stellen – es wird auf jeden Fall ein Film prämiert, und zwar zusätzlich. Erstmals wird der Preis für junge Filmkunst ausgelobt, und juriert wird er von der ersten Jury des Kunstpreises. Die bestand neben Kunstbetriebsgesichtern diesmal nämlich auch aus zwei ausgewiesenen Filmexperten: dem Schauspieler Burghart Klaußner und der Agentin Mechthild Holter. Sie wählen derzeit einen Gewinner aus 20 Absolventen der Deutschen Filmakademie aus. Bedingungen für die Teilnahme: Der Regisseur muss unter 40 Jahre alt sein und der Film länger als eine Minute.

Warum das alles? Während das Kunstpublikum sich längst an filmische Kunstwerke auf Biennalen gewöhnt hat, die auch auf Filmfestivals laufen könnten oder laufen, verlässt es trotzdem nie den Kosmos „Kunst“. Das soll sich jetzt ändern und die ohnehin schon unscharfe Trennlinie zwischen den Gattungen weiter aufgelöst werden. Der Film wird zur Preisverleihung gezeigt und läuft anschließend, wie die Ausstellung, bis zum 8. Januar.

Hamburger Bahnhof, Berlin, 9. September bis 8. Januar 2012, Eröffnung am 8. September um 20 Uhr, Preisverleihung am 28. September