Werk zur Corona-Krise

Banksy malt Krankenschwester als Superheldin

Der Street-Art-Künstler Banksy hat sich in der Corona-Krise auf seine Weise beim medizinischen Personal bedankt: Mit einem neuen Bild im General Hospital in Southampton

Das auch auf Banksys Instagram-Account veröffentlichte Motiv zeigt einen Jungen, der kniet und eine Krankenschwester-Puppe in seiner Hand durch die Luft schweben lässt. Sie streckt dabei wie Superman ihre Hand aus - und trägt Gesichtsmaske, Umhang und eine Schürze mit einem roten Kreuz, das einzige farbige Element in dem ansonsten schwarz-weißen Gemälde. Im Papierkorb vor dem Jungen liegen eine Spiderman- und eine Superman-Figur. Der Künstler hinterließ laut BBC zusammen mit seiner Kunst-Spende im Krankenhaus auch einen Zettel, auf dem stand: "Danke für alles, was Sie tun. Ich hoffe, dies erhellt den Ort ein wenig, auch wenn es nur schwarz und weiß ist."

Das einen Quadratmeter große Gemälde, zu dem Banksy nur "Game Changer" (Spielwende) schrieb, soll bis in den Herbst im Krankenhaus bleiben und dann versteigert werden. Der Erlös soll an den chronisch unterfinanzierten staatlichen Gesundheitsdienst National Health Service (NHS) gehen, wie eine Sprecherin Banksys bestätigte. 

Mehr als 100 mit dem Coronavirus infizierte Ärzte und Pfleger sind bereits in Großbritannien gestorben. In Land mangelt es unter anderem an medizinischem Personal, Beatmungsgeräten und Schutzausrüstungen. Viele Pfleger stülpten sich zu Beginn der Pandemie etwa große Müllbeutel über, um sich in Kliniken vor dem Virus zu schützen. Großbritannien ist mit mehr als 30 000 Todesfällen offiziellen Statistiken zufolge das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Es wird mit einer sehr hohen Dunkelziffer gerechnet. 

Die Geschäftsführerin des Krankenhauses, Paula Head, sagte, das Werk, das für Personal und Patienten zu sehen ist, werde von allen im Krankenhaus geschätzt. Menschen hätten einen Moment, um innezuhalten, nachzudenken und das Kunstwerk zu würdigen. "Es wird zweifellos auch massiv die Moral aller stärken, die in unserem Krankenhaus arbeiten und die gepflegt werden."

Vom Home-Office ins Krankenhaus

Banksy hatte bereits Mitte April aus seinem Homeoffice ein Bild zur Corona-Krise veröffentlicht: Auf Instagram postete der Brite ein Bild, auf dem er mehrere Ratten an die Wand des Badezimmers gemalt hat. Die herumstehenden Gegenstände sind so arrangiert, dass es so aussieht, als hätten die Ratten diese Unordnung verursacht. Darunter schrieb Banksy: "Meine Frau hasst es, wenn ich von zu Hause aus arbeite."

Banksy hält seine Identität seit Jahren geheim. Bekannt ist, dass er aus Bristol stammt und Ende der 90er-Jahre nach London kam. Einen Namen machte er sich mit seinen gesellschaftskritischen und meist kontroversen Motiven. Seine Graffiti erscheinen meist überraschend, er bestätigt die Echtheit auf seinem Instagram-Account.