Gabe aus Dürckheim-Sammlung

British Museum erhält Schenkung aus Deutschland

London (dpa) - Für das British Museum in London ist es ein Meilenstein: Der deutsche Kunstsammler Christian Graf Dürckheim hat dem angesehenen Haus 34 Werke zeitgenössischer deutscher Künstler - darunter Georg Baselitz, Gerhard Richter und Sigmar Polke - gestiftet. Museumschef Neil MacGregor will die «großzügige Gabe» der Zeichnungen und Drucke dazu nutzen, fast 25 Jahre nach dem Fall der Mauer das moderne Deutschland zu erklären. Die Werke sollen von Februar bis August 2014 in der Ausstellung «Deutschland geteilt: Baselitz und seine Generation» öffentlich gezeigt werden.

   Mit dem Geschenk des anglophilen deutschen Sammlers wird es dem British Museum laut McGregor ermöglicht, in seinen Räumen die Geschichte deutscher Zeichen-und Druckkunst «von Dürer bis heute» nachzuvollziehen. Aber Hauptanliegen MacGregors ist es, eine Wissenslücke über die wesentliche Bedeutung der deutschen Kunst und Kultur zu füllen. «Wir wissen viel weniger über Deutschland als über unsere anderen europäischen Nachbarn - wie Frankreich oder Italien», sagte MacGregor.

   Diese «Distanz» sei eine «natürliche Folge» historischer Konflikte. Aber im Jahr 2014, ein Vierteljahrhundert nach dem Mauerfall, werde die Frage gestellt: «Was ist das neue Deutschland, was ist das Erbe dieser seltsamen Teilung?» In diesem Zusammenhang spielten die Künstler, die in der ehemaligen DDR aufwuchsen, eine bedeutende Rolle. «Sie waren vielleicht wirtschaftlich zweitrangig, aber nicht in Kunst und Kultur», sagte MacGregor.

   Die Gabe Dürckheims sei ein «wichtiger Meilenstein», mit dessen Hilfe die Geschichte der deutschen Nachkriegskunst erzählt werden könne. Etwa die Hälfte der 34 Werke sind Zeichnungen und Drucke von Baselitz, aus seiner Hauptschaffensperiode von 1960 bis Ende der 70er Jahre. Aber auch Werke von Richter, Polke, A.R. Penck, Markus Lüpertz und Blinky Palermo sind Bestandteil der Schenkung.