Ex-Volksbühnen-Intendant

Chris Dercon soll Grand Palais in Paris leiten

Der belgische Kulturmanager Chris Dercon wird Leiter des Grand Palais in Paris

Laut Berichten französischer und belgischer Medien hat das zuständige französische Kulturministerium am Mittwoch den 60-Jährigen zum Direktor des Ausstellungshauses ernannt. Der Bau an der Avenue Winston Churchill wurde im Jahr 1900 für die Weltausstellung errichtet und ist heute Teil der Réunion des Musées Nationaux (RMN). Hier werden Wechselausstellungen, Modeschauen und Kunstmessen wie die Fiac oder zurzeit die Paris Photo gezeigt. 2024 wird das Grand Palais eine Austragungsstätte der Olympischen Spiele. Das Haus hat zwei Millionen Besucher im Jahr.

Die RMN ist eine Einrichtung des öffentlichen Rechts und vereint die bedeutendsten staatlichen Museen Frankreichs wie den Louvre, das Picasso-Museum und das Grand Palais. Die RMN organisiert unter anderem Ausstellungen in den Museen und erwirbt neue Werke für die Sammlungen.

Chris Dercon wird am 1. Januar das Amt übernehmen. Der studierte Kunsthistoriker leitete von 2003 bis 2011 das Haus der Kunst in München, danach übernahm er von 2011 bis 2016 die Tate Gallery of Modern Art in London. Zuletzt geriet Dercon in die Schlagzeilen, als er 2017 unter heftigen Protesten die Intendanz der Berliner Volksbühne übernommen hat. Die Leitung des Berliner Theaters legte er im April diesen Jahres nieder.