Museum Quai Branly

Claudia Roth würdigt Pariser Museum für Umgang mit kolonialem Erbe

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen)
Foto: Michael Kappeler/dpa

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen)

Beim Umgang mit dem kolonialen Erbe wollen Deutschland und Frankreich nach den Worten von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) ihre Zusammenarbeit weiter verstärken

Das teilte Roth am Montag zu ihrer ersten Auslandsreise nach Amtsantritt mit, die sie nach Paris führte. Dabei geht es demnach vor allem um den Bereich der Museumskooperationen und der gemeinsamen afrikanisch-europäischen Ausbildung von Museumsmanagern.

Geplante Themen in Paris waren auch die Bemühungen um eine Verbesserung der sozialen Lage von Künstlern und Kreativen in der Pandemie. Nach einem Treffen mit Roths Amtskollegin Roselyne Bachelot-Narquin stand ein Besuch im Musée du Quai Branly auf dem Programm.

Dort wollte sich Roth über die gerade erfolgte Rückgabe von 26 Sammlungsobjekten an die Republik Benin sowie die Digitalisierung von Objekten informieren. Das Museum habe vorbildliche Arbeit geleistet, so Roth. "Für mich ist die Frage der Auseinandersetzung mit den Folgen des Kolonialismus eine Zukunftsfrage."

In Deutschland ist die geplante Übertragung des Eigentums der als koloniales Raubgut geltenden Benin-Bronzen derzeit ein großes Thema. Roth will dazu alle deutschen Museen mit solchen Objekten an einen Tisch bringen. Etwa 1100 der kunstvollen Bronzen aus dem Palast des damaligen Königreichs Benin sind in rund 20 deutschen Museen zu finden.