Erstes offizielles Porträt von Kate

Das Mauerblümchen

Nüchtern wirkt es, in dunklen Farben gehalten, glanz-, ja freudlos, auch wenn die Porträtierte lächelt. Das Lächeln sieht deshalb ein wenig verlegen aus, es ist ein Mauerblümchen-Lächeln, aber doch nicht ohne Würde. In der Londoner National Portrait Gallery wurde am heutigen Freitag mit großem Medienaufgebot das erste amtliche Porträt der Herzogin Kate vorgestellt.

Gemalt hat es der schottische Maler Paul Emsley, und er meint, er habe ein Problem gehabt: Kate sei einfach zu schön, diese Schönheit könne man gar nicht so leicht einfangen: "Ich glaube, jeder Künstler wird mir zustimmen, dass ein älteres Gesicht mit Fältchen und  ausgeprägten Zügen leichter darzustellen ist. Bei einem ausgesprochen schönem Gesicht ist es schwieriger, einen Charakter einzufangen."

Die Porträtierte, die kurz vor der offiziellen Eröffnung das Bild bereits sehen konnte, zeigte sich dennoch begeistert: "Es ist großartig. Es hat mir auf Anhieb gefallen." Auch ihr Ehemann, Prinz William, fand nur gute Worte. Die Herzogin saß im vergangenen Mai und im Juni dem Künstler in dessen Atelier in Bradford on Avon und im Kensington Palace Modell. Außerdem benutzte der Künstler zahlreiche Fotografien als Vorlage.

Kate trägt auf dem Bild keine Krone oder sonstige Attribute, die traditionell Herrscherporträt bestimmen. Als einziges Schmuckstück blitzt ein Ohrring hinter dem offenen Haar hervor. Kate strahle auf dem Porträt "Reife" aus, "Natürlichkeit" und wirke "ziemlich gewöhnlich", so die ersten Urteile britischer Kritiker.

In England ist es Tradition, dass Prinzessinnen vor ihrer Mutterschaft porträtiert werden. Anfang Dezember war bekannt geworden, dass Kate schwanger ist.