Richard Wright in der Galerie BQ

Das neue Taktgefühl

Man muss vielleicht nicht gleich den Tod der Galerieausstellung ausrufen, wie es der amerikanische Kritiker Jerry Saltz im vergangenen Frühjahr tat. Aber unbestritten ist, dass dem Betrieb ein wenig Abwechslung vom „Alle-sechs-Wochen-eine-Eröffnung-Rhythmus“ ganz guttut. In Berlin zeigte Anfang des Jahres Judy Lybke, wie es anders geht: „Take Five“ hieß die Serie in seiner Galerie Eigen + Art, in der über einen Zeitraum von fünf Wochen fünf Ausstellungen von fünf jungen Künstlern gezeigt wurden.
 
Den umgekehrten Weg schlägt jetzt BQ, ebenfalls in Berlin, ein. Seit Mitte Februar präsentiert die Galerie eine Ausstellung von Richard Wright, die ein volles Jahr lang laufen wird. Der britische Künstler eignet sich besonders für das Experiment, weil er immer im Raum arbeitet, oft auch Fenster und Wände bemalt (weshalb viele seiner früheren Arbeiten mit Ausstellungsende verschwanden).

Wrights Ausstellung gliedert sich in drei Teile, die aufeinander aufbauen und sich stetig verändern. Das erste Kapitel, „Nine Chains To The Moon“, greift den Titel des 1938 veröffentlichten Buchs von R. Buckminster Fuller auf. Zudem plant Richard Wright, Arbeiten anderer Künstler in seine Installation zu integrieren.

Richard Wright, "Nine Chains To The Moon", Galerie BQ, Berlin, bis 14. Februar 2015