Gunter Sachs

Der Frauen- und Kunstverehrer

Er wurde in seinem Chalet im Schweizer Gstaad tot aufgefunden. Nach Polizeiangaben hat sich der 78-Jährige selbst erschossen. Sachs, der aus einer fränkischen Industriellenfamilie stammte, machte sich in den 50er- und 60er-Jahren einen Namen als Society-Figur und Ehemann der Schauspielerin Brigitte Bardot.

Früh kaufte der Millionenerbe, dessen Vater und Bruder vor allem Werke alter Meister sammelten, Kunst seiner Zeit. In den 60er-Jahren stellte Sachs, der mit zahlreichen namhaften Künstlern befreundet war, Teile seiner Kollektion im Rahmen des von ihm mitgegründeten Vereins „Modern Art Museum München“ aus und setzte sich für den dauerhaften Bau einer solchen Institution ein. Von 1972 bis 1975 versuchte er sich als auf die Werke von Andy Warhol spezialisierter Galerist in Hamburg-Pöseldorf. Die "Galerie an der Milchstraße" wurde von Angelika Platen geleitet.

Sachs arbeite in den 70er-Jahren auch als Dokumentarfilmer und fand schließlich zur Fotografie. Er konzentriert sich vor allem auf Akt- und Porträtaufnahmen junger Frauen und auf Landschaftsfotografie. 2003 präsentierte das Hamurger Museum für Kunst und Gewerbe Arbeiten Gunter Sachs und Teile seiner Pop-Art-Sammlung mit Werken unter anderen von Warhol, Tom Wesselmann und Roy Lichtenstein. Sie wurden in der Hängung und Einrichtung gezeigt, in der sie 30 Jahre zuvor in seiner Wohnung im Turm des Palace Hotels im Schweizer St. Moritz zu sehen waren.

2008 würdigte das Museum der bildenden Künste Leipzig den Fotografen und Sammler mit der umfassenden Retrospektive "Gunter Sachs - Die Kunst ist weiblich ...". (monopol)