Pläne für Deutschen Pavillon vorgestellt

Deutschland mit nachhaltigem Bauen bei Architektur-Biennale

Berlin (dpa) - Deutschland will sich bei der Architektur-Biennale in Venedig mit Konzepten für nachhaltiges Bauen präsentieren. Die Arbeit mit dem vorhandenen Gebäudebestand sei bei uns längst zur wichtigsten Aufgabe für Architekten geworden, sagte Generalkommissar Muck Petzet am Dienstag in Berlin bei der Vorstellung seines Konzepts für den Deutschen Pavillon. «Wir wollen Architektur zeigen, wie man sie an jeder Ecke finden kann.»

   Der Deutsche Pavillon steht bei der Biennale (29.8.- 25.11.) unter dem Motto «Reduce/Reuse/Recycle» (Vermeiden/Weiterverwenden/Wiederaufbereiten). An 16 Beispielen soll laut Petzet gezeigt werden, wie Architekten kreativ und schöpferisch mit dem Bestand umgehen können. Zu sehen sind dabei allerdings keine Modelle, sondern nur Fotos.

   «"Reduce/Reuse/Recycle" verlässt das relativ gesicherte Gebiet der Bearbeitung wertvoller historischer und denkmalgeschützter Gebäude und erforscht das weite und ungesicherte Terrain des alltäglichen Umbaus», so Petzet in seinem Konzept. Der Münchner Architekt hat selbst Erfahrung mit Umbauprojekten in Thüringen und Sachsen, wo er Plattenbauten durch Ergänzungs-, Um- und Rückbaumaßnahmen aufwertete.

   Der Deutsche Pavillon ist einer von 55 Länderauftritten bei der Biennale. Daneben hat der britische Stararchitekt David Chipperfield die Gemeinschaftsausstellung unter dem Titel «Common Ground» (gemeinsamer Grund, gemeinsame Basis) kuratiert. Er versteht sie als «Provokation» der bisherigen Ausstellungsgewohnheiten: Jahrzehntelang hätten sich Künstler mit ihren jeweils individuellen Projekten präsentiert, er wolle dagegen das Gemeinsame in der Architektur herausstellen, sagte der 58-Jährige in Berlin.

   Chipperfield hatte deshalb zunächst nur etwa 20 Kollegen zu der Ausstellung geladen und sie gebeten, Kooperationen zu entwickeln. Daraus sind 58 Projekte mit insgesamt 103 Teilnehmern entstanden. Aus Deutschland sind unter anderem Hans Kollhoff, Thomas Demand, Philipp Oswalt, Thomas Struth und Wolfgang Wolters vertreten.