New York (dpa) - Würde man sie nach Länge verkaufen, soll sie 110 000 Dollar kosten - pro Millimeter. Satte 45 Millionen Dollar (33 Millionen Euro) erhofft sich Sotheby's für eine fast 300 Jahre alte Bratsche aus der Hand des legendären Meisters Antonio Stradivari. Der Preis klingt nicht nur atemberaubend, er wäre das Dreifache des bisherigen Auktionsrekords. Wird die Viola tatsächlich für einen solchen Preis verkauft, wäre es die Kunstsensation des Jahres.
Es ist nichts besonderes, dass Instrumente für Millionen verkauft werden - selten aber für mehr als drei oder vier Millionen. Eine Ausnahme war die «Lady Blunt». Die Geige, auch eine Stradivari, wurde vor drei Jahren für 15,9 Millionen Dollar versteigert. Die «Vieuxtemps Guarneri» von Giuseppe Guarneri soll gar gut 16 Millionen gebracht haben, das war aber ein privater Handel und ist unbestätigt.
Die Bratsche ist so etwas wie die Bassgitarre unter den Violinen und genauso steht sie auch immer ein bisschen im Schatten. Anne-Sophie Mutter und Nigel Kennedy kennt jeder - aber wer spielt eigentlich Bratsche? Peter Schidlof war solch einer und der Gründer des Amadeus-Quartetts bekam 1964 diese Bratsche, damals zum Preis von 81 000 Dollar. Seit seinem Tod 1987 ist sie im Besitz der Familie.
Fast 300 Jahre ist das Instrument alt. Sotheby's spricht gar von der «besten Bratsche, die heute noch existiert». Antonio Stradivari, der 1737 gestorbene Meister aus Cremona, hatte zwar etwa 600 Geigen und 50 Celli gebaut, dem Auktionshaus zufolge gibt es aber nur noch zehn Bratschen aus seiner Hand. Die «Macdonald» sei mit Abstand die beste. Den Namen bekam sie von ihrem früheren Besitzer, Lord Macdonald.
«Es ist der Rolls Royce unter den Instrumenten. Oder sagen wir besser, der Bugatti, weil man sie sehr schnell spielen kann», schwärmt David Aaron Carpenter. Der New Yorker gehört zu den besten Bratschisten der Welt und durfte das 1719 gebaute Instrument spielen. «Nach einem Bach-Stück noch etwas von Isaac Albéniz, um mal die Grenzen dieses Geschöpfs zu testen». Sein Urteil: «Die Komplexität dieses Klangs ist einfach einzigartig. Ich weiß nicht, ob es das perfekte Instrument gibt. Wenn, dann ist sie es!»
Dennoch sind Experten skeptisch. Es ist nicht nur die Frage, ob einem Käufer das Instrument so viel Wert ist. Das Geld muss auch erst einmal da sein. Und viele Weltklassemusiker haben zwar reiche Gönner, aber ein Instrument für einen solchen Preis kaufen? Die Schätzungen von Sotheby's oder Christie's sind zwar oft recht genau. Aber nicht selten bleiben selbst große Namen wie Picasso, Pollock oder Richter am Auktionsabend einfach liegen.
«Ich nehme sie!», scherzte Carpenter und dem 28-Jährigen war seine Lust an der Bratsche anzusehen. Hat er keine Angst, das vielleicht teuerste Instrument der Welt fallenzulassen oder mit ihr zu stolpern? «Seit ich fünf Jahre alt bin, gab es genau fünf Tage, an denen ich nicht geübt habe. Da verinnerlicht man, wie man mit einer Bratsche umzugehen hat.» Kurze Pause. «Aber dieser wohlige Schauer bleibt.»
Es ist nichts besonderes, dass Instrumente für Millionen verkauft werden - selten aber für mehr als drei oder vier Millionen. Eine Ausnahme war die «Lady Blunt». Die Geige, auch eine Stradivari, wurde vor drei Jahren für 15,9 Millionen Dollar versteigert. Die «Vieuxtemps Guarneri» von Giuseppe Guarneri soll gar gut 16 Millionen gebracht haben, das war aber ein privater Handel und ist unbestätigt.
Die Bratsche ist so etwas wie die Bassgitarre unter den Violinen und genauso steht sie auch immer ein bisschen im Schatten. Anne-Sophie Mutter und Nigel Kennedy kennt jeder - aber wer spielt eigentlich Bratsche? Peter Schidlof war solch einer und der Gründer des Amadeus-Quartetts bekam 1964 diese Bratsche, damals zum Preis von 81 000 Dollar. Seit seinem Tod 1987 ist sie im Besitz der Familie.
Fast 300 Jahre ist das Instrument alt. Sotheby's spricht gar von der «besten Bratsche, die heute noch existiert». Antonio Stradivari, der 1737 gestorbene Meister aus Cremona, hatte zwar etwa 600 Geigen und 50 Celli gebaut, dem Auktionshaus zufolge gibt es aber nur noch zehn Bratschen aus seiner Hand. Die «Macdonald» sei mit Abstand die beste. Den Namen bekam sie von ihrem früheren Besitzer, Lord Macdonald.
«Es ist der Rolls Royce unter den Instrumenten. Oder sagen wir besser, der Bugatti, weil man sie sehr schnell spielen kann», schwärmt David Aaron Carpenter. Der New Yorker gehört zu den besten Bratschisten der Welt und durfte das 1719 gebaute Instrument spielen. «Nach einem Bach-Stück noch etwas von Isaac Albéniz, um mal die Grenzen dieses Geschöpfs zu testen». Sein Urteil: «Die Komplexität dieses Klangs ist einfach einzigartig. Ich weiß nicht, ob es das perfekte Instrument gibt. Wenn, dann ist sie es!»
Dennoch sind Experten skeptisch. Es ist nicht nur die Frage, ob einem Käufer das Instrument so viel Wert ist. Das Geld muss auch erst einmal da sein. Und viele Weltklassemusiker haben zwar reiche Gönner, aber ein Instrument für einen solchen Preis kaufen? Die Schätzungen von Sotheby's oder Christie's sind zwar oft recht genau. Aber nicht selten bleiben selbst große Namen wie Picasso, Pollock oder Richter am Auktionsabend einfach liegen.
«Ich nehme sie!», scherzte Carpenter und dem 28-Jährigen war seine Lust an der Bratsche anzusehen. Hat er keine Angst, das vielleicht teuerste Instrument der Welt fallenzulassen oder mit ihr zu stolpern? «Seit ich fünf Jahre alt bin, gab es genau fünf Tage, an denen ich nicht geübt habe. Da verinnerlicht man, wie man mit einer Bratsche umzugehen hat.» Kurze Pause. «Aber dieser wohlige Schauer bleibt.»