Neue Monopol-Ausgabe

"Es ist gut, die weißen Männer der Kunstgeschichte zu hinterfragen"

Cover Monopol 11/2022

In der Novemberausgabe von Monopol spricht die Künstlerin Mickalene Thomas über ihre Auseinandersetzung mit den Impressionisten. Außerdem geht es um die Zukunft des Bauens und die kulturelle "Soft Power" von Katar 

Mickalene Thomas hat Michelle Obama porträtiert und mit der Musikerin Solange Knowles gearbeitet, sie gehört zu den bekanntesten schwarzen Künstlerinnen der USA. Jetzt zeigt sie in Paris ihre erste museale Einzelausstellung in Europa – und nimmt sich dabei die Impressionisten vor. In einer Videoinstallation posiert sie nackt in der Haltung von Édouard Manets berühmter "Olympia", dazu erklingt die Stimme der Sängerin Eartha Kitt, die von ihren Missbrauchserfahrungen berichtet. Und in mehreren Gemälden dekonstruiert sie den Teich im Garten von Claude Monet, mitsamt der berühmten Seerosen.

"Es ist gut, die weißen Männer der Kunstgeschichte zu hinterfragen. Zu zeigen, dass sie einen Raum eröffnet haben, zu dem manchen Menschen der Zugang verwehrt wurde", sagt sie im exklusiven Interview in Monopol. Monet und Matisse hätten im Übrigen beide schwarze Musen gehabt, Beziehungen zu schwarzen und algerischstämmigen Frauen. "Aber darüber wurde nie gesprochen. Man hat sie aus der Geschichte entfernt", so Thomas.

Außerdem in der Novemberausgabe von Monopol: ein Interview mit Star-Architekt Ole Scheeren über die Zukunft des Hochhauses, die Krise des globalisierten Arbeitens und die Balance zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit, ein kritischer Blick auf Katars gigantische Kulturinvestitionen im Vorfeld der Fußball-WM und ein Atelierbesuch bei dem britischen Maler Frank Bowling, der mit 88 Jahren zur Essenz der Abstraktion vordringt. Plus: eine ausführliche Vorschau auf die 55. Ausgabe der Art Cologne.

Über Monopol 11/2022 hat Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr auch mit Detektor FM gesprochen. Das Gespräch können Sie hier nachhören: