DC Open: Tipps von Julia Stoschek

"Es tut sich was im Rheinland!"

Ich freue mich sehr auf die diesjährigen DC Open. Neben den sehr etablierten Galerien und Museen sind in diesem Jahr gleich zwei Neuankömmlinge in Düsseldorf im Programm. Es tut sich was im Rheinland!

Der Direktorenwechsel an der Akademie und in der Kunstsammlung hat hier vor Ort endlich wieder Energien freigesetzt, die ein Milieu der experimentellen und freien Auseinandersetzung mit Kunst zu schaffen scheinen. Den Grundstein für diese Entwicklung legten sicherlich die etablierten Galerien, die die Tradition des Rheinlandes als Kunststandort entscheidend geprägt haben und immer noch prägen!

Deshalb führt in diesem Jahr – für mich im Übrigen auch aus privaten Gründen – kein Weg an Familie Mayer vorbei: Meine erste Station wird die Galerie von Hans Mayer sein, die in diesem Jahr nach einer längeren Umbauphase endlich wiedereröffnen wird. Für die Düsseldorfer Kunstszene ist es ungemein wichtig, dass Hans Mayer wieder am Grabbeplatz agiert. Ich schätze das Programm sehr und bin gespannt, wie sich auch die neuen Räumlichkeiten am ‚alten‘ Standort anfühlen werden!

Danach stehen die neuen Räume von Max Mayer, seinem Sohn, auf dem Programm. Für seine erste Galerieausstellung in Düsseldorf hat er mit dem 1982 geborenen Künstler Jan Paul Evers eine spannende Position ausgewählt, die sich, ausgehend von den Traditionen der Dokumentarfotografie, einem konzeptuellen Bildfindungsprozess verschrieben hat.

Von dort aus führt mich mein Weg in die Galerie Sies + Höke, dort wird eine Ausstellung des belgischen Künstlers Kris Martin gezeigt. Seine Arbeit verfolge ich schon seit Jahren, und er ist spätestens seit der spektakulären Präsentation eines Heißluftballons zur Neueröffnung der Kunstsammlung NRW im K20 für die Düsseldorfer kein Unbekannter mehr.

Danach werde ich die Galerien in Flingern besuchen. Neben Van Horn, die den 1980 geborenen Jochen Weber zeigen wird, stehen natürlich die Galerie Konrad Fischer mit der Künstlerin Sofia Hultén und die von Köln nach Düsseldorf gezogene Galerie von Linn Lühn mit der Ausstellung ‚Zwischen Formalismus und Freiheit‘ ganz oben auf meiner Liste.

Sehr zu empfehlen ist aber auch ein Besuch der Museen! Die interaktive Ausstellung ‚MOVE‘ (K20), die nach London und München in Düsseldorf die mit Abstand beste Präsentation erfährt, beleuchtet eins meiner Lieblingsthemen: die Verbindung von Tanz, Performance, Choreografie und Kunst. Die Arbeit ‚Ten Thousand Waves‘ des britischen Künstlers Isaac Julien in ‚MOVE‘ ist ein absolutes Muss für Film- und Medienkunstfans – die ich auch in meinem eigenen Ausstellungshaus immer gern begrüße.

DC Open, 9. bis 11. September
, Eröffnungen am 9. September ab 19 Uhr. Weitere Informationen finden Sie in unserem Dossier und in einem Sonderheft, das der September-Ausgabe von Monopol beiliegt