Bremer Museum Weserburg

Experte rät zu Verkleinerung

Die Weserburg hat eine wichtige Stellung in der Bremer Museumslandschaft. Und doch steht wegen Finanznot hinter ihrer Zukunft ein Fragezeichen. Jetzt scheint eine Verkleinerung am angestammten Ort die mögliche Lösung zu sein

Bremen (dpa) - Das finanziell unter Druck stehende Museum für moderne Kunst Weserburg in Bremen könnte seine Zukunft am bisherigen Standort in kleineren Räumen und mit einem veränderten Konzept finden. Der Münchner Prof. Helmut Friedel stellte am Dienstag ein entsprechendes Konzept vor. Der Stiftungsrat der Weserburg hatte den früheren Direktor des Lenbachhauses München und heutigen Intendanten des Museums Frieder Burda in Baden-Baden gebeten, inhaltliche und konzeptionelle Empfehlungen zu erarbeiten.

Dem Konzept zufolge, das in der kommenden Woche im Kulturausschuss der Stadt beraten werden soll, könnte die Ausstellungsfläche von jetzt 4800 auf rund 2200 Quadratmeter reduziert werden. Friedel plädierte dafür, sich auf die Kunst des 21. Jahrhunderts zu konzentrieren. «Stellen Sie sich ein Haus vor, das weniger Quadratmeter, aber eine bessere Architektur hat», warb Friedel für sein Konzept. Die Weserburg könne mit inhaltlicher Weiterentwicklung ein echter Gegenpol zur Bremer Kunsthalle werden.

Nach Überzeugung des Stiftungsrats-Vorsitzenden Klaus Sondergeld kommt es darauf an, einen hervorragenden architektonischen Entwurf zu bekommen. Der Geschäftsführende Direktor des Museums, Peter Friese, sagte, es sei noch viel zu früh, um über Quadratmeterzahlen zu verhandeln. Die Weserburg darf aus seiner Sicht nicht zu einem reinen Ausstellungsforum herabgestuft werden. «Ich plädiere leidenschaftlich für ein lebendiges Museum.»

Das Gebäude Weserburg muss nach Sondergelds Angaben für rund 3,1 Millionen Euro an Fundament und Mauern saniert werden. Eine Verkleinerung des Museums innerhalb des Gebäudes würde nicht nur zu geringeren Betriebskosten führen, sondern auch Einnahmemöglichkeiten eröffnen. Er wies darauf hin, dass die Bürgerschaftsabgeordneten vor dem Hintergrund der schwierigen finanziellen Lage Bremens überzeugt werden müssen, einem Zukunftskonzept zuzustimmen. Schließlich bestehe der Etats der Weserburg zu 70 Prozent aus Steuergeld.