Ein besserer Mensch sein – wer will das nicht? Wenn da nur nicht diese Unsicherheit wäre: Was genau ist die bessere Version von mir? Diese Frage möchte der radikale Verbesserer Frederik G. Pferdt dem Monopol-Podcaster Friedrich von Borries zwar nicht direkt beantworten, denn – so seine Überzeugung – das müsse jeder und jede für sich selbst herausfinden. Doch in der aktuellen Folge von "Fantasiemuskel" erklärt er, wie man seinen "Zukunftsgeist" stärken kann – und dabei letztlich auch entdeckt, was die bessere Version von einem selbst ist und wie man für sie eine bessere Zukunft gestaltet.
Dazu hat Pferdt eine Reihe von Übungen entwickelt, die er in seinem frisch erschienenen Buch "Radikal besser. Entfache den Zukunftsgeist, der in dir steckt" ausführlich beschreibt. Seine Lieblingsübung stellt er im Podcast vor – und sie hat sogar mit Kunst zu tun: Man soll zu zweit ein Bild malen, jeder mit einem eigenen Pinsel. Abwechselnd fügt man Strich für Strich hinzu. "Dann muss jeder", so Pferdt, "auf dem aufbauen, was der andere gemacht hat."
In einer anderen Übung geht es darum, alles auf den Kopf zu stellen – nicht sich selbst, sondern die Fragen, die man sich stellt. Statt sich etwa zu fragen, wie man gesünder leben könnte, soll man sich vorstellen, wie ein ungesünderes Leben aussehen würde. Und anstelle ständig über eine bessere Beziehung nachzudenken, soll man sich in eine schlechtere hineinversetzen. So entstehe eine Offenheit, die notwendig sei, um die Welt anders zu denken und zu gestalten.
Unsicherheit als Voraussetzung dafür, Zukunft zu gestalten
Manche der Übungen, die Pferdt vorschlägt, haben performativen Charakter. "Man kann auch mal rückwärts spazieren gehen", sagt der Wirtschaftspädagoge. "Dann ist man ständig unsicher, weil man nicht weiß, wohin man läuft." Vielleicht ist das sogar die wichtigste Lektion, die man von ihm lernen kann: Unsicherheit ist nichts Schlechtes – sie ist, neben dem Optimismus, die Voraussetzung dafür, Zukunft zu gestalten. Wir müssen nur lernen, mit ihr umzugehen.
Die Angst vor Unsicherheit lasse sich reduzieren, so Pferdt, wenn man das eigene Leben als veränderbar begreift. Dann hilft Unsicherheit sogar dabei, kreativ und neugierig zu werden.
Sie können "Fantasiemuskel", den Monopol-Podcast über Kunst, Wirtschaft und gesellschaftliche Transformation, auf allen bekannten Plattformen hören – oder die neue Folge direkt hier: