Radiobeitrag

Museum für alle - wirklich?

Die Skulptur "Imperial Love" von Robert Indiana wird auf der Terrasse der renovierten Neuen Nationalgalerie in Berlin aufgestellt. Ab August wird auch das neu eröffnete Haus beim Museumssonntag dabei sein
Foto: dpa

Die Skulptur "Imperial Love" von Robert Indiana wird auf der Terrasse der renovierten Neuen Nationalgalerie in Berlin aufgestellt. Ab August wird auch das neu eröffnete Haus beim Museumssonntag dabei sein

Die Debatte, ob Museen fürs Publikum kostenlos sein sollten, wird seit langem geführt. Nun bieten rund 60 Berliner Häuser einmal im Monat freien Eintritt an - reicht das?

In anderen Ländern ist der Eintritt in die Dauerausstellungen von öffentlichen Museen schon länger kostenlos, oder er funktioniert wie vielerorts in den USA auf einer "Pay-What-You-Wish"-Basis. Nun bewegt sich auch in Deutschland etwas. Das Jüdische Museum Berlin hat den Gratis-Besuch seiner Sammlungspräsentation bereits eingeführt, ab dem 4. Juli bieten rund 60 weitere Häuser in der Hauptstadt einmal im Monat, am sogenannten "Museumssonntag", freien Eintritt an.

Verfechter der kostenlosen Kunsterlebnisse argumentieren seit Jahren, dass das Publikum die öffentlichen Häuser durch seine Steuergelder ja bereits finanziert habe und dass durch Gratis-Tickets für viele Menschen eine ökonomische Barriere für den Familienausflug wegfalle. Andererseits gibt es auch Bedenken, dass sich die Museen durch staatlich subventionierten Eintritt noch abhängiger von der Politik machen - und die Mittel bei einem Regierungswechsel auch schnell wieder eingestellt werden könnten.

Bei Detektor FM spricht Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr mit Moderatorin Yvi Strüwing über das Berliner Projekt und Erfahrungen, die Museen in anderen Städten mit dem freien Eintritt bereits gemacht haben. Außerdem geht es um das Missverständnis, dass kostenloser Zugang automatisch Menschen ins Museum bringe, die sich dort vorher nicht willkommen gefühlt haben. Wie Elke Buhr erklärt, kann Teilhabe an Kultur nur gelingen, wenn sich auch die Institutionen grundlegend verändern. Das ganze Gespräch hier hören: