Postenstreit

Gericht entscheidet für Ex-Direktorin der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz

Wie geht es weiter mit der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz? Der Chefsessel bleibt weiter frei - vorerst zumindest

Die Ex-Direktorin der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, Brigitte Mang, hat mit ihrer Klage gegen die geplante Neubesetzung der Stelle vor dem Arbeitsgericht einen Erfolg erzielt. Der Kulturstiftung werde vorläufig untersagt, die Direktorenstelle bis zur rechtskräftigen Entscheidung in einem Hauptsacheverfahren neu zu besetzen. Das entschied das Arbeitsgericht in Dessau-Roßlau am Dienstag in einem Eilverfahren, wie ein Sprecher mitteilte. 

Die Kulturstiftung habe die Möglichkeit, dagegen Rechtsmittel einzulegen. Die Eilentscheidung des Arbeitsgerichts bedeute nicht, dass die ehemalige Direktorin die Stelle jetzt automatisch bekommt, erklärte der Gerichtssprecher. Unklar ist derzeit auch, ob das Bewerbungsverfahren um die Stelle womöglich neu aufgerollt wird.

Die Kulturstiftung bewahrt das Erbe des Gartenreichs Dessau-Wörlitz, das seit dem Jahr 2000 zum Unesco-Welterbe zählt. Die weitläufige Kulturlandschaft umfasst Parks, mehrere Schlösser mit Museen, kleine Tempel und verschiedene Sammlungen.

Die Stelle ist seither nicht besetzt

Vor dem Arbeitsgericht Dessau-Roßlau hatten zunächst beide Parteien ihre Argumente vorgetragen. Der Anwalt der Ex-Direktorin erklärte, die Auswahlentscheidung für die Neubesetzung der Stelle sei in höchst subjektiver Weise und nicht nach objektiven Kriterien entsprechend dem Grundsatz der Gleichbehandlung getroffen worden. Dies wies der Anwalt der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz zurück. 

Die Ex-Direktorin sei "auf keinen Fall" benachteiligt worden. Sie sei am Ende des Auswahlverfahrens für die finale Bewertung ausgewählt worden, sei eine von zuletzt drei Bewerbern gewesen. Insgesamt gab es den Angaben zufolge 16 Bewerbungen um den Direktorenposten. 

Die Landschaftsarchitektin Mang war den Angaben zufolge auf dem zweiten Platz gelandet. Das Kuratorium der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz hatte sich im März 2022 statt für sie für eine Kulturmanagerin aus Italien entschieden. Daraufhin zog Mang mit einer Konkurrentenschutzklage vor das Arbeitsgericht. Die Stelle ist seither nicht besetzt