Venedig-Biennale

Goldene Löwen für Großbritannien und Simone Leigh

Bei der Kunstbiennale in Venedig gewinnen Sonia Boyce mit dem Länderpavillon von Großbritannien und die US-Künstlerin Simone Leigh für ihren Beitrag zur Hauptausstellung die wichtigsten Preise

Im britischen Pavillon zeigt Boyce die Kraft weiblichen Gesangs. Die Künstlerin und Professorin für Black Art und Design gilt seit Jahrzehnten als wichtige Vertreterin im Kampf um Anerkennung für Künstlerinnen und gegen Rassismus. Leigh, die in diesem Jahr auch den US-Pavillon gestaltet hat, thematisiert mit ihren großformatigen Skulpturen selbstbewusst Rolle und Aufbruch der schwarzen Community. 

Auszeichnungen gab es auch für den Länderpavillon von Uganda und den libanesischen Künstler Ali Cherri. Je einen Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk erhielten am Samstag zudem die Düsseldorfer Künstlerin Katharina Fritsch und die chilenische Künstlerin Cecilia Vicuña. Die für ihre Plastiken international bekannte Fritsch eröffnet mit einer Arbeit den zentralen Raum in den Giardini von Venedig. Die gleiche Position füllt Leigh mit einer großen Skulptur im zweiten Ausstellungsort Arsenale aus. 

Sonia Boyce sieht in dem Preis auch ein Zeichen für die internationale schwarze Kunstszene. "Wir sind hier. Wir gehen nicht mehr weg", sagte die Künstlerin der Deutschen Presse-Agentur am Samstag nach der Auszeichnung. "Es werden noch mehr fabelhafte Dinge passieren." Es gebe ungemein viele Talente unter schwarzen Künstlerinnen und Künstlern. "Ich kann es kaum erwarten, dass sich andere durchsetzen."

Special Mention für Neu-Berliner Kuratoren

Ebenfalls besonders erwähnt wurde der französische Pavillon, vor dem sich auf dem Biennale-Gelände seit Tagen lange Schlangen von Interessierten bilden. In den unter anderem von den beiden Direktoren des Hamburger Bahnhofs in Berlin, Sam Bardaouil und Till Fellrath, kuratierten Räumen analysiert die französisch-algerische Künstlerin Zineb Sedira anhand rekonstruierter Szenen in einer Mischung aus Dokumenten und Fiktion Fragen von politischen Umbrüchen und Feminismus. 

Die für ihre Plastiken international bekannte Fritsch eröffnet mit einer Arbeit den zentralen Raum in den Giardini von Venedig. Im Eingangsbereich empfängt Fritschs lebensgroßer "Elefant" von 1987 die Besucherinnen und Besucher, dessen Verbindung von grünlicher Farbe und realistischen Formen auf die surrealistische Reise der Ausstellung vorzubereiten scheint.