Vor Auktion

Gründer der Dia Art Foundation verklagen eigene Kunststiftung

New York (dpa) - Der deutsche Galerist Heiner Friedrich und seine Frau Fariha de Menil verklagen ihre von ihnen selbst gegründete Kunststiftung wegen geplanter Verkäufe. Das Paar habe in Manhattan Klage gegen die Dia Art Foundation und den Kunsthändler Sotheby's eingereicht, berichtete die «New York Times» am Freitag. Dabei geht es um den für nächste Woche geplanten Verkauf von Werken, der in der Kunstszene schon heftig kritisiert worden war.

   Die Friedrichs und die texanische Kunsthistorikerin Helen Winkler hatten Dia 1974 gegründet, um zeitgenossische Kunstprojekte zu unterstützen. Die Stiftung sammelte Geld für Aktionen, etwa die «7000 Eichen» von Joseph Beuys, und kaufte Bilder und Skulpturen an. Inzwischen hat Dia auch ein eigenes Museum. In der nächsten Woche sollten Arbeiten aus der Sammlung versteigert werden, unter anderem von Cy Twombly und Barnett Newman. Die Gründer haben Dia längst verlassen und waren nicht in diese Entscheidung eingebunden.

   Dia argumentiert, sie müsse über die Verkäufe Geld einnehmen, um ihre Arbeit fortsetzen zu können. «Die Stiftung muss anderswo Geld sammeln, als durch den Verkauf der Arbeiten. Das wäre ein Verkauf ihres Erbes», sagte Friedrich der «New York Times». In der Klage heißt es, die Versteigerung würde «die Arbeiten der Öffentlichkeit entziehen und das stünde im genauen Gegensatz zu ihrem gesamten Sinn und Zweck». Die Auktion sei ein Bruch mit dem «guten Glauben», in dem die Friedrichs Dia gegründet und mit dem Künstler der Stiftung ihre Arbeiten übergeben hätten. Die Werke sollen einen Wert von 20 Millionen Dollar (15 Millionen Euro) haben.