GRID - Zeitschrift für Grafik- und Industriedesign

Gutes Gestalten

Niemand kann behaupten, in Deutschland gebe es zu viel Berichterstattung über Gestaltung. Wenn überhaupt, dann ist Design in den Medien irgendwo zwischen Feuilleton und Wirtschaft angesiedelt, inhaltlich diskutiert wird dabei selten. Gut also, wenn neue Publikationen entstehen, die den interessierten Laien ansprechen, ohne den Profi zu enttäuschen.

„GRID“ steht für Grafik- und Indus­triedesign, außerdem heißt grid auch das bei allen gängigen Entwurfstechniken benötigte Raster. Das kleine Team von Chefredakteur Gerrit Terstiege (ehemals Leiter der traditionsreichen „form“) widmet sich in der ersten Ausgabe folgerichtig dem Anfangen: Wie gründet man eine Agentur? Der Typografie- und Kommunikationsexperte Erik Spiekermann liefert Tipps („zukünftige Partner genau ansehen, mit realistischen Kosten rechnen“). Wie findet man einen guten Titel für ein Produkt? Manfred Gotta, der Erfinder von Namen wie Smart, Twingo und Cayenne, gibt Auskunft. Dass der in New York ansässige Designer Stefan Sagmeister jetzt eine weibliche Geschäftspartnerin (Jessica Walsh, 25, oben im Bild) hat, ist dem visuell naturgemäß sehr ansprechenden Heft eine Titelgeschichte wert.

Das Layout des Magazins stammt von Mario Lombardo, der für zahlreiche Veröffentlichungen aus dem Kunst- und Modebereich verantwortlich zeichnet. Und auch die Vorstellung neuer Produkte (Hängeleuchte, Chipsverpackung, das Redesign von eBay) zeigt: Es gibt viel Interessantes zu schreiben über gutes Gestalten.

„GRID“. Auf Deutsch und Englisch. Detail-Verlag, 15,50  Euro, erscheint alle zwei Monate