Auszeichnung für Fotografie

Japanerin Ishiuchi erhält Hasselblad-Preis

Stockholm (dpa) - Die japanische Fotografin Miyako Ishiuchi erhält den schwedischen Hasselblad-Preis für Fotografie 2014. Die 66-Jährige sei eine der engagiertesten Fotografinnen ihrer Generation, begründete die Hasselbladstiftung die Vergabe am Donnerstag in Göteborg. Die Auszeichnung ist mit einer Million Kronen (knapp 110 000 Euro) dotiert und gilt als einer der weltweit wichtigsten Preise für Fotografen.

Miyako Ishiuchi wurde 1947 geboren und wuchs in Yokosuka auf, einer wichtigen amerikanischen Militärbasis. Ihre frühen Arbeiten handeln von den Auswirkungen der amerikanischen Besatzung auf ihre Heimatstadt. Dennoch haben die schrägen und schönen Bilder von der Stadt und ihrer Umgebung einen poetischen Ausdruck, heißt es in der Begründung der fünfköpfigen Jury.

In einem Video auf der Internetseite der Stiftung sagt Miyako Ishiuchi, Yokosuka sei eine Stadt voller Wunden. «Ich finde die Spuren von Wunden schön. Etwas in mir wird von dieser negativen Schönheit angezogen.»

Ihre Charakterstärke und ihre kompromisslose Vision hätten machtvolle und zugleich persönliche Darstellungen von Japan in der Nachkriegszeit hervorgebracht, urteilte die Jury. Ishiuchi sei eine Pionierin und ein Vorbild für junge Künstler, nicht zuletzt weil sie als Frau in der von Männern dominierten Fotografie Japans arbeitete.

Im vergangenen Jahr hatte der spanisch-katalanische Fotograf Joan Fontcuberta den Preis erhalten.