Vorschau auf den New Yorker Herbst

Jerry Saltz: Fünf Ausstellungen, auf die ich mich freue

1. „Picasso „Black and White”
Picasso ist zurück, diesmal in Schwarzweiß. Ausschließlich. Vor Picasso haben wenige Maler die Welt ohne Farbe dargestellt. Diese aufregende Schau aus über 100 Arbeiten konzentriert sich auf die wuchtige grafische Ausdruckskraft und wird demonstrieren, wie viel mit wenig erreicht werden kann. Das haut einen sicher vom Hocker.
Solomon R. Guggenheim Museum; 5. Oktober bis 23. Januar

2. "Regarding Warhol: Sixty Artists; Fifty Years”

Keine Museumssaison ohne eine Warhol-Schau, und wenn das Met beim Warhol-Rummel mitmischt, dann mit einem Blick auf die sich stetig erweiternde Wolke von Künstlern, die auf Andy aufbauen.
 The Metropolitan Museum of Art; 18. September bis 31. Dezember

3. Wade Guyton „OS“
Von all den Künstlern, die nicht in der Warhol-Schau im Met zu sehen sind, ist Wade Guyton heute derjenige, der am meisten unternimmt, um Andys Reporduktionsprozesse auszuweiten. Diese Mid-career-Überblicksschau wird zeigen, wie relevant diese Erkundungen waren. Whitney Museum of American Art; 4. Oktober bis 13. Januar

4. Rosemarie Trockel “A Cosmos”
Das New Museum führt seinen immer gekonnteren Marsch an die Spitze fort, auf drei Etagen mit einer Ausstellung der deutschen Künstlerin, die in den 70er-Jahren die Grenzen zwischen sozialer Skulptur, Handwerk, politischer Kunst, Neo-Konzeptkunst und eleganter Schönheit verschoben hat.
The New Museum; 24. Oktober bis 21. Januar


5. Mickalene Thomas “The Origin of the Universe”
Wenige Künstler können dich so schockierend und klug mit einer vielfarbigen Netzhautexplosion umhauen wie Thomas. Ihre wuchtigen Landschaften und Porträts, die mit Strass, Glasur und Farbe verschönert sind, strahlen eine außergewöhnliche ästhetische Frechheit und visuelle Intelligenz aus.
Brooklyn Museum; 28. September bis 20. Januar

Jerry Saltz ist Chefkritiker des "New York Magazine" und schreibt regelmäßig für Monopol