Auszeichnung der Kunsthalle Hamburg

Künstlerin Simone Fattal bekommt Rosa Schapire Preis

Die Malerin und Bildhauerin Simone Fattal erhält in diesem Jahr den mit 20.000 Euro dotierten Rosa Schapire Kunstpreis

Die Künstlerin bekommt die Auszeichnung am heutigen Freitag im Rahmen der Saisoneröffnung vom Direktor der Kunsthalle Hamburg, Alexander Klar, und von Barbara Mirow von den Freunden der Kunsthalle überreicht. Ausgewählt hatte die Künstlerin die diesjährige Jujorin, die Kunsthistorikerin und Direktorin des Museums für Moderne Kunst (MMK) Frankfurt Susanne Pfeffer.

Der prestigeträchtige Kunstpreis wird jährlich vom Förderverein der Kunsthalle Hamburg vergeben. Benannt ist er nach der 1954 verstorbenen Kunsthistorikerin Rosa Schapire. Pfeffer lobte am Werk der Preisträgerin vor allem die "Einfachheit und Direktheit ihrer Figuren". Sie reflektierten "den Menschen in seiner vollkommenen Archaik", was durch das Handgeformte in ihren Arbeiten noch unterstrichen werde. 

Ein Leben zwischen Krieg und Epos

Simone Fattal wurde 1942 in Damaskus geboren und pendelte die letzten Jahrzehnte gemeinsam mit ihrer Arbeits- und Lebenspartnerin, der 2021 verstorbenen Künstlerin Etel Adnan, zwischen den Metropolen Beirut, Paris und San Francisco. Heute lebt sie in Paris.

In ihren meist figürlichen Skulpturen aus Keramik oder Ton und ihren zweidimensionalen Arbeiten, Aquarellen, Gemälden und Collagen spannt Fattal einen Bogen zwischen biblischen Geschichten, griechischen Sagen oder dem Gilgamesch-Epos zu Ergeinissen der jüngeren Geschichte. So geht es etwa um den Irakkrieg, den Konflikten in Syrien und den Bürgerkrieg im Libanon, der sie selbst 1980 in Exil zwang. Zuletzt waren ihre Arbeiten in der Ausstellung "Beirut and the Golden Sixties" im Berliner Gropius Bau oder auf der derzeit stattfindenden 59. Venedig-Biennale zu sehen.