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Kulturhighlight 2020: Flandern feiert Jan van Eyck

Vor fast 600 Jahren schuf der flämische Renaissancemaler Jan van Eyck sein Meisterwerk, den Genter Altar, für die Sint Baafs Kathedrale in Gent. Nach aufwändigen Restaurierungen erstrahlt das weltberühmte Kunstwerk nun wieder in seinem ursprünglichen Glanz. Grund genug für ein Festjahr rund um den Ausnahmekünstler und sein Werk: 2020 dreht sich in Flandern alles um Jan van Eyck, seine Zeit und sein künstlerisches Erbe

Neben der Ausstellung „Jan van Eyck. Eine optische Revolution“, in der erstmalig mehr als die Hälfte seiner Werke zu sehen sein werden, erwartet Besucher ein hochkarätiges Rahmenprogramm mit weiteren Ausstellungen, Konzerten, Theateraufführungen, Installationen uvm. Aber auch Brügge, die Stadt in der Jan van Eyck von ca. 1432 bis zu seinem Tod lebte und arbeitete, ehrt den Flämischen Meister mit verschiedenen Ausstellung und zeigt Besuchern die historischen Spuren, die er in der UNESCO-Stadt hinterlassen hat.

Seit 2012 wurde der weltberühmte Genter Altar aufwändig restauriert. Die Außenflügel sowie die Hauptpaneele der Innenseiten sind mittlerweile vollendet und zeigen sich wieder in dem Zustand, in dem Hubert und Jan van Eyck sie um 1430 erschaffen haben. Zusammen mit einer großen Auswahl internationaler Leihgaben werden die Außentafeln ab dem 1. Februar den Kern einer spektakulären Ausstellung im MSK, dem Museum für Schöne Künste in Gent, bilden.

Die größte Van Eyck-Ausstellung aller Zeiten

Mehr als die Hälfte aller bekannten Werke Van Eycks (darunter viele internationale Leihgaben) werden hier Seite an Seite mit Arbeiten seiner berühmtesten Zeitgenossen gezeigt. Nie zuvor waren so viele Meisterwerke van Eycks an einem Platz versammelt. Nach der Ausstellung werden die Paneele des Altars in die Sint Baafs Kathedrale zurückkehren und diese nicht mehr verlassen.

Im Oktober eröffnet dann das neue Besucherzentrum innerhalb der Kathedrale wo das Altarbild, das derzeit in der Villa-Kapelle zu sehen ist, wieder vollständig und in seinem ursprünglichen Kontext als Altarbild in der östlichsten Apsidalkapelle aufgestellt wird. Hier wird anhand einer Kombination aus originalen Kunstschätzen und moderner Präsentationstechniken die Geschichte des Genter Altars erzählt. Besucher können mit Hilfe einer Augmented-Reality-Brille und historischer Simulationen und interaktiver Module in das Meisterwerk der Brüder van Eyck in der Krypta der Kathedrale eintauchen aber natürlich auch den Altar selbst in all seiner Pracht bestaunen.

Jan Van Eyck war schon zu Lebzeiten ein berühmter Mann, auch wenn heute nicht mehr viel über sein Leben bekannt ist. Er war Hofmaler Philipps des Guten, Diplomat und vor allem einer der bahnbrechendsten Künstler seiner Zeit. Obwohl er nicht, wie manchmal behauptet, Erfinder der Ölmalerei war, so hat er doch entscheidend zur Entwicklung und Verfeinerung dieser Technik beigetragen und gilt als Initiator einer neuen naturalistischen Kunstepoche nördlich der Alpen. Sein Hauptwerk - der Genter Altar oder „Die Anbetung des Lamm Gottes“– ist ein prägendes Werk für die Kunstgeschichte aber auch für die Genter, die seit Jahrhunderten mit dem Altarbild leben.

Gent und das Lamm Gottes

Wie stolz sie darauf sind, zeigt auch das Van-Eyck-Jahr, dass seinen Schwerpunkt in Gent hat und die gesamte Stadt und alle Bereiche des Kulturlebens mit einbezieht. Das Designmuseum setzt sich mit Jan van Eycks kunstvollem Umgang mit Farbe auseinander, der sich bei der Restaurierung des Altars in seiner ganzen Pracht entfaltet hat.

In der Sint Niklaaskerk präsentiert der britische Künstler Mat Collishaw mit „Lights on Van Eyck“ eine multimediale Interpretation des Flügelaltars und der bekannte estnische Komponist Arvo Pärt setzt dem Lamm Gottes ein musikalisches Denkmal. Auch die Genter Kunsthandwerker eifern ihrem großen Vorbild nach und haben sich zu herrlichen Produkten inspirieren lassen während Besucher auf den Spuren van Eycks durch die Stadt wandern und seine Anwesenheit auch noch mehr als ein halbes Jahrtausend nach seinem Tod in der historischen Kulisse der Stadt spüren können.

Brügge, Leuven und die Flämischen Meister

Aber nicht nur die Genter ehren „ihren“ Meister, auch in Brügge hat van Eyck seine Spuren hinterlassen. Hier lebte und arbeitete er mehr als 10 Jahre. Hier starb am 14. Juli 1441 und wurde in der Heiligen Donatian Kathedrale beigesetzt, deren Überreste heute unter dem Burgplatz liegen. Zwei Werke hat er der Stadt hinterlassen: die Madonna des Kanonikus van der Paele und das Portrait seiner Frau, Margareta van Eyck. Beide Meisterwerke stehen im Focus der Ausstellung „Jan van Eyck in Brügge“ im Groeningemuseum.

Das 15. bis 17. Jahrhundert war in Flandern ein goldenes Zeitalter für die Bildende Kunst. Neben Jan van Eyck brachte die Region auch Künstler wie Pieter Bruegel und Peter Paul Rubens hervor. Von 2018 bis 2020 stellt Flandern deshalb drei entscheidende Epochen der Europäischen Kunstgeschichte in den Vordergrund: Altniederländische Malerei, Renaissance und Barock. Das Van Eyck-Jahr bildet den fulminanten Abschluss der drei Themenjahre. Das Programm ist dabei keineswegs auf die Darstellung des Werkes dreier herausragender Künstler begrenzt.

Vielmehr möchten die Organisatoren die unterschiedlichen Epochen umfangreich abbilden. In ganz Flandern wird ein Programm mit hochklassigen Veranstaltungen und Ausstellungen mit internationaler Strahlkraft organisiert. So widmet sich Leuven mit Dieric Bouts einem berühmten Nachfolger Van Eycks und in Brüssel, Brügge und Mechelen erstrahlen gleich drei bedeutende Stadtpaläste aus der Flämischen Renaissance in neuem Glanz, wenn nach dem Hof van Busleyden und dem Gruuthusemuseum nun auch die Bibliothek der Herzöge von Burgund im Mai 2020 ihre Eröffnung feiert.