Meeses Bühnenbild für Salzburg

Nietzsche in Hotcar

Auf einer Skizze sieht man Nietzsche im Sterbebett, der Zukunft zugewandt, die in Form des Wortes "Future" verheißungsvoll über ihn und seiner Erektion schwebt. Der Entwurf gab schon einmal einen Vorgeschmack auf Jonathan Meeses Bühnenbauten für die Inszenierung von Wolfgang Rihms „Dionysos“ bei den Salzburger Festspielen, die nun, am 27. Juli, im Haus für Mozart Uraufführung feiert.

Die Zusammenarbeit geht auf eine Idee von Jürgen Flimm, Intendant der Festspiele, und Pierre Audi, Regisseur des Stücks, zurück und ist mehr als plausibel: Nietzsche ist Meeses Hausphilosoph, hat im Grunde auch immer schon Theater gemacht, trägt wie Meese Bart und hat Sätze geschrieben, die bestens auf den Berliner Künstler passen. "In jeder Wildniss heimischer als in Tempeln" etwa, doch Jonathan Meese, der fühlt sich eben auch in Theater-Tempeln wohl.

"Ich kenne das Libretto und das Musikalische im Grunde gar nicht", sagt er, "aber das ist auch nicht so wichtig. Ich brauche nur ein paar Stichworte. Ich komme ja eigentlich selber von der Bühne; meine Installationen waren auch immer schon Bühnen."