Restitution

Beratungsstelle für NS-Raubgut geht an den Start

 Stempel einem von 203 Bänden, die im Dezember an das Deutsche Freimaurermuseum restituiert wurden. Die Bände waren 1937/38 bei einem Tauschgeschäft mit der SS-Schule Haus Wewelsburg übernommen worden. Laut Staatsbibliothek handelt es sich "zweifelsfrei um NS-Raubgut"
Foto: dpa

Stempel einem von 203 Bänden, die im Dezember an das Deutsche Freimaurermuseum restituiert wurden. Die Bände waren 1937/38 bei einem Tauschgeschäft mit der SS-Schule Haus Wewelsburg übernommen worden. Laut Staatsbibliothek handelt es sich "zweifelsfrei um NS-Raubgut"

Opfer des nationalsozialistischen Kulturraubs und ihre Nachfahren können sich jetzt in Berlin an eine eigens eingerichtete Beratungsstelle wenden

Die Kontaktstelle der Kommission für die Rückgabe von NS-Raubgut könne den oft im Ausland lebenden Betroffenen Hilfe bei der Suche und möglichen Rückgabe von Kulturgütern helfen, teilte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) am Donnerstag mit. Menschen, denen Leid von deutscher Hand widerfahren sei, dürften bei der Suche nach Hilfe nicht auf bürokratische Hürden stoßen. Der sogenannte Help Desk wird von der Kunsthistorikerin Susanne Meyer-Abich geleitet.

Die Beratungsstelle könne Fachleute in Museen und Bibliotheken vermitteln, erklärte Gilbert Lupfer, wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste in Magdeburg. Die seit 2003 arbeitende beratende Kommission für die Rückgabe von NS-Raubgut kann bei Streitigkeiten über Kulturgüter angerufen werden, die während der NS-Zeit den Eigentümern entzogen wurden, insbesondere vom NS-Terror verfolgten jüdischen Opfern.