Faith and Devotion: Jeremy Deller filmt Depeche-Mode-Fans aus aller Welt

Zum Beispiel die „Depeche Mode Baar“ in Tallinn: Dort läuft ausschließlich ihre Musik, jeden Tag, bis in alle Ewigkeit. Oder diese Kirche in Cambridge, in der der Pfarrer Gottesdienste mit Liedern wie „Personal Jesus“ feiert. Music for the masses: Seit einem Vierteljahrhundert betet ganz Europa die britische Band Depeche Mode an, der Osten noch inbrünstiger als der Westen, und keines ihrer zwölf Alben ist gefloppt, kein einziges.

Im vergangenen Jahr haben der Turner-Prize-Träger Jeremy Deller und der Regisseur Nick Abrahams den Dokumentarfilm „The Posters Came From The Walls“ gedreht, der sich dieser unfassbar soliden Anhängerbasis widmet. Porträtiert werden Fans aus Moskau, die den „Dave Day“ feiern, Fans aus Teheran, die sich trotz des Verbots westlicher Musik kaum unterscheiden von Gleichgesinnten in Sheffield oder Cottbus. Und Deller lässt wie in früheren Performances Blechbläser auftreten, die diesmal scheppernd den Helden aus Basildon, Großbritannien, huldigen. Sein Film lief bereits auf Festivals. Der Kinostart folgt hoffentlich demnächst.

Informationen unter: http://theposterscamefromthewalls.com