6. Berlin-Biennale

Home is where the art is: Die BB6 geht schon los - nur nicht in Berlin

Zwar hat die weltweite Biennale-Kultur maßgeblich zur globalisierten Kunstwelt beigetragen. Doch jetzt wird wieder ein bisschen rückwärtsgedacht und der lokale Produktionsstandort gestärkt: Im Vorfeld der 6. Berlin-Biennale (BB6), die im Juni eröffnet, laden schon mal sieben teilnehmende Künstler an ihren Wohnort ein.


Phil Collins, 1970 geboren, wurde durch seine Karaokefilme bekannt. Wie die meisten Künstler wird er auf der BB6 eine neue Arbeit zeigen. In seinem Wohnort Manchester bereitet er eine Präsentation vor, die Einblicke in seine Zusammenarbeit mit Laiendarstellern und Hobbysängern gibt. Die 1977 in Istanbul geborene Nilbar Güres lässt im dortigen, renommierten Kunstraum Platform Garanti die Zuschauer an ihrer künstlerischen Produktion teilhaben.


Der Künstler Marcus Geiger, Jahrgang 1957, erregte vor einigen Jahren großes Aufsehen in Wien, als er die traditionsreiche Kunsthalle Secession komplett rot anstrich – die Bevölkerung fürchtete Sozialismus durch Kunst. Im Vorfeld der Biennale wird er ein Seminar an der Akademie der bildenden Künste geben, das erneute Missverständnisse über seinen installativen Ansatz aus der Welt räumen könnte.


Auch Marie Voignier stellt sich und ihre Arbeit in einem Künstlergespräch vor. Hier zeigen wir ein Filmstill aus einer Arbeit der Pariser Künstlerin, die im brandenburgischen Spaßbad Tropical Islands entstand („Hinterland“, 2009). Weitere Künstler sind Mark Boulos in Amsterdam, Thomas Locher in Kopenhagen und Petrit Halilaj aus Priština.

 

Die Idee der diesjährigen Biennale-Kuratorin Kathrin Rhomberg ist dabei weniger ein lauter Marketingauftakt. Sie möchte die Künstler bloß nicht nur im Ausstellungskontext, sondern schon vorher, an ihrem Wohnort, „bei der Arbeit“ sichtbar machen. Und zwar nicht nur für den globalen Kunst-Jetset, sondern auch für die eigenen Nachbarn.

 

Weitere Informationen werden im Laufe des Monats unter www.berlinbiennale.de bekanntgegeben