Andres Kaliber

Vielleicht war es seine Arbeit als Rangierer von Güterzügen bei der Pennsylvania Railroad in New Jersey, die Carl Andres Blick für die Industriekultur schärfte und ihn dazu brachte, seine Skulpturen offen im Raum auszurichten. Horizontale Anordnungen von Linien, Reliefs und Flächen sind seither sein Markenzeichen, ebenso wie archaische Materialien (rechts: „War & Rumours of War“, 2002, eine Arbeit aus 90 australischen Hartholzblöcken). Für diese Neudefinition der Gattung erhält der 1935 geborene Künstler jetzt den Roswitha- Haftmann-Preis. Der Stiftungsrat der mit 150 000 Schweizer Franken höchstdotierten Kunstauszeichnung Europas lobt Andre als „ersten Bildhauer des Minimalismus“. Die feierliche Übergabe ist für das Frühjahr 2011 im Kunsthaus Zürich geplant.