Eröffnungen am 14. und 15. Oktober

Wohin am Wochenende?

Wilhelm Sasnal
Der 1972 in Polen geborene Wilhelm Sasnal bringt in lockeren, aber mit großer Virtuosität gemalten Ölbildern Medienwirklichkeiten auf die Leinwand. Vorlagen überträgt Sasnal nur ausschnittweise in die Malerei, er arbeitet mit Auslassungen und Verknappungen. Dennoch widersetzt sich der Künstler mit seinen Werken dem Vergessen von Ereignissen und Situationen. Die Soloausstellung in der Whitechapel Gallery umfasst Werke des vergangenen Jahrzehnts, dabei mischen sich einmal mehr zeitgeschichtliche Themen – das Bild eines geretteten Tsunami-Opfers, Darstellungen aus dem Zweiten Weltkrieg – mit scheinbar privaten Sujets. (monopol)
Whitechapel Gallery, London,14.Oktober bis 1.Januar 2012

Frank Stella
Die weltweit größte Ausstellung mit dem Alterswerk des US-Künstlers Frank Stella ist jetzt in Jena zu sehen. Gezeigt werden sollen Arbeiten aus den vergangenen zehn Jahren, von denen einige bisher noch nie öffentlich ausgestellt worden seien, sagte Stella im Vorfeld beim Aufbau der Schau. Etwa 35 Arbeiten des 75-Jährigen werden vom 15. Oktober bis zum 4. Dezember in einem alten Straßenbahndepot in Jena gezeigt. Stella gehört zu den Großen der amerikanischen Nachkriegskunst und machte mit seinen «Black Paintings» Furore. (dpa)
Depot der Friedrich-Schiller-Universität, Jena, 15. Oktober bis zum 4. Dezember

Kraftwerk. 3-D-Videoinstallation

Wie kann das Museum des 21. Jahrhunderts aussehen? Matthias Mühling, Kurator an der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und am Kunstbau in München, fand darauf eine originelle Antwort: Er lud die Musiker von Kraftwerk ein, den Kunstbau zu bespielen – und zwar mit einer eigens entwickelten Videoinstallation in 3-D. Die Elektropioniere Kraftwerk haben Musikgeschichte geschrieben und die Grenzen des Pop gesprengt. Bei Kraftwerk findet Mühling aber auch Prinzipien wieder, die er von zeitgenössischen Künstlern kennt, wie die Verweigerung von Genie-Ästhetik. In seinem Essay für die Oktober-Ausgabe von Monopol ordnet Mühling die Düsseldorfer mit großem Enthusiasmus  in die Avantgarde-Kunst der Nachkriegszeit ein. (monopol)
Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, 15. Oktober bis 13. November





Ai Weiwei in New York. Fotografien 1983 - 1993
Der in China unter Hausarrest stehende Künstler Ai Weiwei zeigt in Berlin eine Ausstellung mit Fotografien aus seiner Zeit in New York. Die Jahre von 1983 bis 1993 gelten als stilprägend für seine weitere künstlerische Laufbahn. Die Schau im Martin-Gropius-Bau mit mehr als 220 Bildern wurde von ihm selbst kuratiert und erstmals 2009 in Peking gezeigt. Zu der Eröffnung am Freitag in Berlin schickte Ai eine kurze Videobotschaft. «Ich wünschte, ich könnte da sein, aber ich kann nicht», sagt er in fließendem Englisch. «Ich hoffe, jeder freut sich an der Ausstellung und wir sehen uns später.» Museumsdirektor Gereon Sievernich sagte: «Vor diesem Hintergrund ist die Ausstellung auch eine über die Freiheit.» (dpa)
Martin-Gropius-Bau, Berlin, 15. Oktober bis 18. März 2012, Vernissage: 14. Oktober, 19 Uhr




Palermo. Die Editionen
Er gilt als "James Dean der deutschen Kunst" - nicht zuletzt wegen seines nie eindeutig geklärten Todes im Alter von nur 33 Jahren. Blinky Palermo spricht aber eine ganz andere Sprache als seine schillernde Persönlichkeit: "Ich bevorzuge eine ziemlich karge, simple Formensprache", sagte er einmal. Der Künstler umwickelte Holzformen mit Leinwand oder Klebeband und verwandelte sie so in Wandobjekte, schuf Farbfeldmalerei aus Stoff, malte mit Acryl auf Aluminium und Stahl. Nun zeigt die Galerie Löhrl seine Druckgrafiken und Auflagenobjekte in Mönchengladbach, wo der unstete Geist 1969 lebte, bevor er im folgenden Jahr mit Gerhard Richter zu einer Amerika-Reise aufbrach. (monopol)
Galerie Löhrl, Mönchengladbach, 15. Oktober bis 17. Dezember, Vernissage: 15. Oktober, 16 Uhr


"DEAD_Lines. Todesbilder in Kunst Medien – Alltag“
Der Tod ist in den Medien allgegenwärtig. Auch in der Kunst ist das Sterben ein uraltes Thema. Die Positionen von 40 internationalen Gegenwartskünstlern zum Thema Tod zeigt von Sonntag an eine Schau in der Wuppertaler Von der Heydt-Kunsthalle. Nicht Schock oder Ekel wollen die Künstler mit ihren Fotos, Videos, Gemälden oder Installationen erzeugen. Bei ihnen bleibt der Tod unsichtbar. (dpa)
Von der Heydt-Kunsthalle, Wuppertal, 16.Oktober bis 14. Februar 2012

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