Berlin

Anrainer fürchten wegen Bussen um Welterbe-Status der Museumsinsel

Foto: dpa
Foto: dpa
Der Dom und der Kolonnadenhof auf der Museumsinsel werden beim Festival of Lights Mitte Oktober illuminiert

Der Schutz der Museumsinsel als Weltkulturerbe steht nach Befürchtungen der Anrainer auf dem Spiel, wenn der Busverkehr dort weiter zunimmt

Die Interessengemeinschaft Kultur & Bildung Spreeinsel forderte deshalb am Dienstag vom Land Berlin ein neues Verkehrskonzept. "Das Weltkulturerbe darf nicht zum Busbahnhof werden", hieß es bei einem gemeinsamen Pressetermin.

Der Interessengemeinschaft gehören unter anderem die fünf Häuser der Museumsinsel, das künftige Humboldt Forum und der Berliner Dom an. Museumsdirektorin Friederike Seyfried von den Staatlichen Museen sagte, schon jetzt werde das gesamte Gelände von Reisebussen verstopft. Dennoch wolle Berlin im Herbst mit dem Bau weiterer Parkplätze beginnen, warnte sie. "Wir wollen die Insel busfrei haben!"

Mit der Eröffnung des Humboldt Forums werde sich das Problem noch weiter zuspitzen, sagte der für das Kulturzentrum verantwortliche Bauvorstand Hans-Dieter Hegner. In Spitzenzeiten müsse man für alle Einrichtungen zusammen mit 15 000 Besuchern und 28 Bussen pro Stunde rechnen. Die Interessengemeinschaft habe dem Senat deshalb ein Konzept vorgelegt, nach dem auch das Ein- und Aussteigen außerhalb der Museumsinsel erfolgen sollte. Besonders geeignet dafür sei die Karl-Liebknecht-Straße.

Bisher verschließe sich das Land aber den Vorschlägen, kritisierte Rektor Robert Ehrlich von der Musikhochschule Hanns Eisler. "Es wird durchregiert mit einem Basta-Verdikt - das finden wir nicht akzeptabel", sagte Ehrlich.

Die Verkehrsverwaltung hält die Vorschläge der Anrainer nach Angaben eines Sprechers für nicht umsetzbar. Sie würden zu deutlichen Mehrbelastungen beim Verkehr und zu einer Beeinträchtigung des Stadtbildes führen, sagte er. Man befinde sich aber noch in den Abstimmungen.