Bauhaus Dessau

Opposition hofft auf Vertragsverlängerung für Direktor

Magdeburg (dpa/sa) - Vor der neuen Abstimmung über die Zukunft des Bauhaus-Direktors Philipp Oswalt hat die Opposition im Magdeburger Landtag eine Vertragsverlängerung verlangt. «Es wäre die Möglichkeit, die Schäden in Grenzen zu halten», sagte der Chef der Linksfraktion, Wulf Gallert, am Mittwoch in Magdeburg. Die Grünen-Fraktionschefin Claudia Dalbert sagte: «Ich hoffe sehr stark, dass der Stiftungsrat von seiner falschen Entscheidung abrückt.»

Der Stiftungsrat - in dem Stadt, Land und Bund vertreten sind - hatte sich dafür entschieden, den Vertrag von Oswalt nicht zu verlängern und stattdessen die Stelle neu auszuschreiben. Dies hatte weit über Sachsen-Anhalt hinaus zu Kritik unter anderem bei Künstlern geführt. Daraufhin hatte Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) erklärt, am 22. November werde sich das Gremium mit dem Thema erneut befassen und erneut entscheiden. In der ersten Runde war die Entscheidung lediglich schriftlich bei den Mitgliedern eingeholt worden.

Bei den Koalitionsfraktionen in Magdeburg zeichnete sich indes kein Einlenken ab. Der CDU-Politiker Markus Kurze sagte, die CDU stütze die Entscheidung, die Stelle neu auszuschreiben. Damit sei dann auch sichergestellt, dass kurz vor dem Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019 kein plötzlicher Stellenwechsel stattfinde. Der SPD-Abgeordnete Rüdiger Erben sagte auf eine entsprechende Frage, ihm sei nicht bekannt, dass sich eine Änderung der bisherigen Entscheidung abzeichne.

Grünen-Chefin Dalbert sagte, eine Neuausschreibung der Stelle sei fatal, zumal Oswalt selbst sich dieser Prozedur nicht unterziehen werde. «Oswalt hat das Bauhaus Dessau nach vorne gebracht», sagte sie der Nachrichtenagentur dpa. Das Argument, dass bei einer Verlängerung seines Vertrages dann 2019 eine Vakanz drohe, sei eine Nebelkerze. «Das ist eine Unwahrheit», sagte sie. Weder die Satzung noch das Ergebnis einer Sitzung des Bildungsausschusses des Landtags aus dem Jahr 2007 verhindere, dass Oswalt bis dahin Bauhaus-Chef bleiben könne.

Die Linksfraktion hat einen Antrag eingebracht, mit dem die Arbeit des Bauhaus-Direktors am Freitag ausdrücklich gewürdigt werden soll. Das von ihm eingeschlagene Entwicklungskonzept solle fortgeführt werden. Gallert sagte, er sei außerordentlich zufrieden, dass sich nun die Option abzeichne, Oswalt doch noch zu halten. Durch das Agieren von Kultusminister Dorgerloh seien aber bereits Schäden angerichtet worden.