Nach einem Jahr als Direktor

Philipp Kaiser verlässt Museum Ludwig

Kaiser hatte am 1. November 2012 die Nachfolge von Kasper König angetreten, der als einer der einflussreichsten Ausstellungsmacher und Kunstkenner galt. Kaiser hatte es jedoch verstanden, binnen kurzer Zeit ebenfalls ein beachtliches Renommee aufzubauen. Der Weggang des Schweizers dürfte deshalb zunächst einmal als schwerer Schlag für die Kölner Kulturszene gewertet werden.

Kaiser teilte am Mittwoch über das Presseamt mit: «Die Entscheidung, das Haus zu verlassen, ist mir keinesfalls leicht gefallen. Für diese ausschließlich privat motivierte Entscheidung bitte ich um Verständnis.» Der 41-Jährige hatte im Oktober die ständige Sammlung des Museums neu geordnet und dafür nahezu einhellige Zustimmung geerntet. Er hob unter anderem die Konzept-Arbeiten stärker hervor und präsentierte manches bekannte Werk in einem neuen Zusammenhang. Der in Bern geborene Kaiser war zuvor Kurator des Museum of Contemporary Art in Los Angeles gewesen.

Seine Berufung galt als einer der wenigen Lichtblicke im Kölner Kulturbetrieb der letzten beiden Jahre. Verloren hat Köln bereits seine vielfach ausgezeichnete Schauspielintendantin Karin Beier und seinen Opernintendanten Uwe Eric Laufenberg. Den unbequemen Kulturdezernenten Georg Quander hatten die Ratsfraktionen SPD, FDP und Grüne gekippt.

Quanders Nachfolgerin Susanne Laugwitz-Aulbach teilte mit, sie habe «persönlich hohen Respekt» vor Kaisers Entscheidung und werde nun die Suche nach einem Nachfolger einleiten. Kaiser wird noch die für das Frühjahr 2015 geplante erste posthume Retrospektive von Sigmar Polke (1941-2010) in Zusammenarbeit mit dem Museum of Modern Art in New York und der Tate Modern in London konzipieren. (dpa)