Französischer Mega-Sammler

Pinaults Pariser Privatmuseum eröffnet im Sommer 2020

Der französische Milliardär François Pinault eröffnet im Juni 2020 sein drittes Museum in Paris. Der Umbau des historischen Gebäudes der Handelsbörse durch den japanischen Architekten Tadao Ando soll über 150 Millionen Euro kosten

Pinaults Museum sollte ursprünglich Ende 2018 eröffnen. Es liegt neben dem neu sanierten  Kultur- und Geschäftskomplex Les Halles und nur wenige Schritte vom Centre Pompidou entfernt. Der runde Kuppelbau stammt aus dem 18. Jahrhundert. Tadao Ando hat für Pinault bereits den Palazzo Grassi und die Punta della Dogana in Venedig zu Museen umgestaltet.

Die Initiative ging von der Stadt Paris aus, die Pinault die Nutzungsrechte an dem Gebäude für eine Dauer von 50 Jahren verliehen hat. Mit schätzungsweise 4000 Werken besitzt der gebürtige Bretone und Besitzer des Auktionshauses Christie's eine der bedeutendsten Privatkollektionen moderner und zeitgenössischer Kunst weltweit.

Das Projekt eines Museums in der französischen Hauptstadt ist bereits mehr als 15 Jahre alt. Damals wollte Pinault auf der Seine-Insel Ile Seguin einen rund 3 000 Quadratmeter großen Neubau errichten lassen. Doch Bürgerinitiativen und die Gemeinde verzögerten und blockierten den Bau. Pinault gab das Projekt auf, in das er bereits mehrere Millionen Euro gesteckt hatte, und zog mit seinen Werken in die Lagunenstadt. Dort eröffnete er am 30. April 2006 den Palazzo Grassi, im Juni 2009 sein Museum im der Punta della Dogana.

Pinault gehört zusammen mit Bernard Arnault zu den bedeutendsten Kunstmäzenen Frankreichs. Der 67-jährige Arnault, Vorsitzender des französischen Luxuskonzerns LVMH, hat im Oktober 2014 in der Nähe von Paris die Fondation Louis Vuitton eröffnet, einen spektakulären Museumsbau des amerikanischen Stararchitekten Frank Gehry. Die auf mehr als 140 Millionen Euro geschätzten Baukosten hat der Milliardär aus seiner Tasche bezahlt, um darin seine Kunstwerke zeigen zu können.