E.ON-Förderprogramm

Preisträgerinnen der "Visit"-Kunstsipendien stehen fest

Lena von Goedeke, Antoinette Yetunde Oni, Petja Ivanova und das Duo Tina Wilke und Laura Fong Prosper erhalten Stipendien der E.ON-Stiftung für ihre Projekte zum Thema "Energie" und "Mensch-Maschine"

Seit 2020 vergibt die Junge Akademie der Künste Berlin mit dem Artist-in-Residence-Programm "Visit" der E.ON-Stiftung vier Stipendien. In diesem Jahr erstmalig Teil der Kooperation ist das Kunst- und Ausstellungszentrum E-Werk Luckenwalde. Aus 300 Bewerbungen zu den Themenfeldern "Energie" und "Mensch-Maschine" kürte die Jury die Künstlerinnen Lena von Goedeke, Antoinette Yetunde Oni, Petja Ivanova und das Duo Tina Wilke und Laura Fong Prosper zu Gewinnerinnen des mit jeweils 20.000 Euro dotierten Stipendiums. 

Die Förderung zielt auf Projekte mit interdisziplinären Ansatz entlang des Spektrums Kunst, Forschung und Wissenschaft. Alle Stipendiatinnen haben die Gelegenheit, im E-Werk Luckenwalde oder in der Jungen Akademie zu residieren und ihre Arbeiten am Ende ihres Aufenthaltes dort auszustellen.

Das Sonderstipendium "Mensch-Maschine" erhalten in diesem Jahr die bulgarische Künstlerin Petja Ivanova sowie das Duo Tina Wilke und Laura Fong Prosper. Ivanova überzeugte die Jury mit ihrer Auseinandersetzung von Bioplastik im Kontext von intelligenten Kleidungsstücken, den sogennanten "Wearables". Das Künstlerinnenduo hingegen nutzt das Stipendium, um analoges 16-Millimeter-Filmmaterial des 20. Jahrhunderts, künstliche Intelligenz und Biomaterialien zu verbinden. 

Tropische Pflanzen und verwitternde Kunst

Lena von Goedeke gewann mit ihrem Vorhaben, das grüne Material Olivin - eines der am häufigsten vorkommenden Minerale des Erdmantels - "in Außenskulpturen zu transformieren, die durch Regenwasser verwittern und somit einen Teil zur Reduzierung des Treibhausgases leisten." Die britisch-nigerianische Künstlerin Antoinette Yetunde Oni will sich ihrer Materialstudie "The Honourable Harvest" widmen, ein Projekt, das die tropische Wasserhyazinthe thematisiert, die Flüsse verseucht. Für ihre Arbeit, die auch filmisch begleitet werden soll, forsche die Künstlerin gemeinsam mit lokalen Akteurinnen und Akteuren in der nigerianischen Großstadt Ijebu-Ode, heißt es in einer Mitteilung der Stiftung. 

Die Jury bestand aus Inke Arns, der Direktorin des Hartware MedienKunstVereins in Dortmund, Anna Fricke, die als Kuratorin für zeitgenössische Kunst am Museum Folkwang tätig ist, Johannes Odenthal, dem Programmdirektor der Akademie der Künste in Berlin, Helen Turner, Chefkuratorin und künstlerische Leiterin des E-Werks Luckenwalde und Siegfried Zielinski, der als Medientheoretiker an der Akademie der Künste arbeitet.