Deutscher Fotoreporter

Robert Lebeck gestorben

Ob Romy Schneider mit Schiebermütze, Joseph Beuys mit der Axt, Willy Brandt bei seinem Kanzler-Rücktritt oder Alfred Hitchcock hinter der Tür - Lebecks Fotos hielten große Momente des 20. Jahrhunderts fest. Seit den 50er-Jahren hat Lebeck für Zeitungen und Magazine gearbeitet, seine Bildsprache prägte oft das Erscheinungsbild der Blätter. Die erste Kamera bekam er 1952 von seiner ersten Frau, eine einfache Retina 1a. Nach einem mühsamen Anfang, bei dem Lebeck an seiner Berufswahl angesichts der knappen Honorare zweifelte, schaffte er mit seinem sicheren Gespür für Situationen den Durchbruch.

Nach Stationen bei «Revue» und «Kristall» wurde der in Berlin geborene Lebeck fester Fotograf beim «Stern» und danach Chefredakteur bei «Geo». 1991 wurde er mit dem renommierten Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Fotografie ausgezeichnet, 2007 mit dem Henri-Nannen-Preis. Der «Stern» nannte ihn einen «charmanten Dieb des Augenblicks».

Lebecks schoss sein wohl bekanntestes Bild 1960 in Leopoldville bei den Unabhängigkeitsfeiern von Belgisch Kongo. Dort hielt Lebeck den Moment fest, als ein Einheimischer dem belgischen König Baudouin seinen prächtigen Säbel entriss und Freude strahlend davonlief. «Ich habe blitzschnell fotografiert, ich wusste nicht, ob ich das Bild hatte», sagte er später in einem Interview. Das Bild wurde eine Ikone für den Niedergang der Kolonialmächte in Afrika.

Am Samstag ist Robert Lebeck im Alter von 85 Jahren im Kreise seiner Familie in Berlin gestorben. (dpa/monopol)