AICA Award

Schweigen ist Gold, reden auch

Sitzfleisch siegt: 700 Stunden lang ließ sich Marina Abramović von MoMA-Besuchern in die Augen schauen, während sie reglos am Tisch saß. Am heutigen Montag wird ihre Retrospektive als „Beste monografische Museumsausstellung in New York“ ausgezeichnet.

Seit über 25 Jahren kürt die U.S. Art Critics Association die besten Ausstellungen des Vorjahres. Für 2010 zeichnen die 400 abstimmenden AICA-Mitglieder viel kunsthistorisch Abgesichertes aus. Aber noch zwei Zeitgenossen steigen aufs Siegertreppchen: Cai Guo-Qiang ließ in Philadelphia Feuerwerksblumen sprechen („Bestes Public-space-Projekt“). Tino Sehgal regte im Guggenheim Museum Diskussionen über Fortschritt an – und gewann in der eng geschnürten Video-, Film- und Performance-Sparte.