ERNSTHAFT?! Albernheit und Enthusiasmus in der Kunst

„Melde gehorsamst, dass ich blöd bin“, so untertitelte George Grosz, der große Maler und Karikaturist der Weimarer Republik, seine Karikatur eines Soldaten, in der er mit beißendem Humor den Uniformdünkel seiner Zeit kritisierte.
Auf der einen Seite sehr ernst, auf der anderen Seite ausgesprochen komisch beleuchtet die gesamte Ausstellung die enthusiastische Peinlichkeit in der modernen und zeitgenössischen Kunst, die auch vor dem Albernen, dem Unvernünftig-Dummen nicht zurückschreckt. Der vergnügliche Rundgang umfasst Werke von rund 100 Künstlerinnen und Künstlern aus der ganzen Welt und spannt einen Bogen vom 16.Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart.
Ernsthaft?! kokettiert mit dem Humor der Katastrophe, dem schlechten Geschmack, dem Camp-Ansatz, der B-Movie-Kultur, Science-Fiction und Horror, aber auch mit der Unreife, der Idiotie, der Intuition und natürlich der Leidenschaft – und nicht zu vergessen mit dem Enthusiasmus.
Ein inspirierender Vergnügungspark der Albernheit und enthusiastischen Peinlichkeit mit Werken zahlreicher bedeutender Künstlerinnen und Künstler: von Pieter Bruegel dem Älteren über Alfred Jarry und James Ensor, Marcel Duchamp und Francis Picabia, George Grosz und René Magritte, Giorgio de Chirico und Sturtevant, Sigmar Polke und Martin Kippenberger bis hin zu zahlreichen zeitgenössischen Positionen der Gegenwartskunst wie zum Beispiel Paul McCarthy, Nicole Eisenman, Fischli & Weiss, Isa Genzken, Pauline Curnier-Jardin, Kiluanji Kia Henda oder Ming Wong.