Liebesbriefe auf Auktion

So long, Marianne!

Briefe von Leonard Cohen an Marianne Ihlen
Foto: Christie's Inc.

Briefe von Leonard Cohen an Marianne Ihlen 

1960 begegnete der junge kanadische Dichter Leonard Cohen auf der Mittelmeerinsel Hydra der Norwegerin Marianne Ihlen. Sie wurde seine Muse – und er einer der bekanntesten Sänger der Welt. Jetzt werden Briefe aus dieser Beziehung versteigert

Zweieinhalb Jahre nach dem Tod Cohens (1934-2016) kommen mehr als 50 Briefe in New York unter den Hammer. Die Briefe seien unter anderem aus Montreal, New York, Tel Aviv und von der griechischen Insel Hydra abgeschickt worden, teilte das Auktionshaus Christie's am Mittwoch mit. 

"Sie dokumentieren eine der mitreißendsten Liebesabenteuer dieser Zeit und die Verwandlung eines jungen Mannes in einen großartigen Künstler", hieß es weiter. Die einzelnen Briefe könnten nach Schätzungen des Auktionshauses bei der Versteigerung im Juni zwischen 300 und 12 000 Dollar bringen. Die Auktion läuft zeitgleich mit dem US-Kinostart der Doku "Marianne & Leonard: Words of Love" von Nick Broomfield, welche die Geschichte der Beziehung erzählt.

Die 1935 geborene Norwegerin Ihlen, die zum Zeitpunkt ihrer Begegnung mit Cohen gerade - gemeinsamer mit ihrem Kind - von ihrem Mann verlassen wurde, inspirierte den damaligen Romancier und Dichter zu dem Song "So Long Marianne" und einem ersten Album. Ende der 60er-Jahre trennten sich ihre Wege. 2016, kurz vor ihrem Tod, schrieb der Songwriter seiner totkranken Ex-Geliebten: "Es ist soweit, wir sind so alt, unsere Körper fallen auseinander und ich glaube, ich folge dir sehr bald. Ich weiß, dass ich nah hinter dir bin, also wenn du deine Hand ausstreckst, kannst du meine berühren. Du weißt, dass ich dich immer geliebt habe für deine Schönheit und Weisheit ... Jetzt wünsche ich dir eine gute Reise. Auf Wiedersehen, alte Freundin! Endlose Liebe, ich sehe dich später auf dem Weg."

Leonard Cohen starb nur wenige Monate nach Marianne Ihlen.