Instakunst

Soziale Netzwerke auf den Spuren großer Fotografen

Nach welchem Fotokünstler klingt diese Übung: "Bitte fotografiere dein Haus, deine Straße x 2, ein Tier x 2, einen Wald, dein Lieblingsessen x 2, mach ein lustiges Foto, eins von einer dir wichtigen Person, mach ein Selbstporträt und ein Foto mit einer anderen Kamera"? Richtig, nach Juergen Teller. Diese Anleitung ist von Hausaufgaben abgeleitet, die der berühmte Fotograf als Nürnberger Kunstprofessor seinen Studenten aufgibt.

Jetzt kann jeder mitmachen: Die Kunsthistorikerin Anika Meier, Mitbetreiberin des Kunstblogs "artefakt", ruft gemeinsam mit Hertje Brodersen und dem Maler Jorg Sengers auf der Foto-Sharing-App über den Account @thisaintartschool regelmäßig zu Wettbewerben auf, die sich auf Bildsprache und Motive bekannter Fotokünstler beziehen.

Bis zum 10. Dezember sind es drei Aufgaben auf der Basis von Projekten von Candida Höfer. Es folgen Aufgaben zu Thomas Demand, Vivian Maier, Wes Anderson, Martin Parr und Cindy Sherman. Teilnehmen kann jeder Instagram-Benutzer, wenn er das entsprechende Hashtag benutzt (aktuell etwa "#candidahöferassignment"). Gesammelt werden die Ergebnisse auf @thisaintartschool. "Unser Ziel ist es, mit der - wie ich es nenne - Community Photography auf Instagram etwas zu brechen", sagt Anika Meier. "Auf Instagram wird gepostet, was viele Likes bringt: Das sind Wendeltreppen, alte Karren, Sonnenungergänge, Symmetrisches, U-Bahnstationen und Kaffee, oder man fotografiert sich gegenseitig. Viele Fotografen, wie etwa Jeff Wall und Juergen Teller, aber auch Kritiker, wie Jerry Saltz, haben in letzter Zeit kritisch über Handyfotografie gesprochen. Wir wollen zeigen, dass sich Handyfotografie und die klassische Fotografie nicht ausschließen müssen, und dem einzelnen Foto auch auf einer Social Media Plattform Raum gegeben werden kann."