Regierungstreffen

Suche nach NS-Raubkunst gemeinsam mit Israel

Berlin (dpa) - Deutschland und Israel wollen bei der Suche nach NS-Raubkunst enger zusammenarbeiten. Das vereinbarten Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und ihre israelische Amtskollegin Limor Livnat am Dienstag bei einem Regierungstreffen in Israel. «Das ist ein großer Vertrauensbeweis», erklärte Grütters. «Für die besonderen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern ist gerade die Kultur ein herausragendes Bindeglied.»

Wie ein Sprecher erläuterte, könnten israelische Wissenschaftler helfen, die Herkunft von Kunstwerken zu klären, die einst von den Nazis geraubt wurden. Das Material in den dortigen Archiven könne besonderen Aufschluss über Sammlungen geben, die sich einst in jüdischem Besitz befunden hätten.

Zum Jubiläumsjahr 50 Jahre nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern soll 2015 zudem erstmals ein deutsch-israelischer Übersetzerpreis ausgelobt werden. Ebenfalls geplant ist die erste Ausstellung des Tel Aviv Museums in Berlin. Gründungsdirektor des Museums war der Kunsthistoriker Karl Schwarz, der 1933 vor den Nazis nach Israel geflohen war.

«Der Ausstellung israelischer Kunst im Herzen der deutschen Hauptstadt wird unter den Aktivitäten im Jubiläumsjahr eine herausragende und zentrale Bedeutung zukommen», so Grütters. Auch die Digitalisierung von sensiblem Archivgut soll vorangetrieben werden.