Trump-Wachsfigur in neuem Look

Auf Golf-Kurs

Wachsfigur von Donald Trump in neuer Ausstattung bei Madame Tussauds in London
Foto: Madame Tussauds / Twitter

Wachsfigur von Donald Trump in neuer Ausstattung bei Madame Tussauds in London

Noch hat Donald Trump seine Wahlniederlage nicht eingeräumt. Das Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds in London hat schonmal visuelle Fakten geschaffen - und Trumps Figur als Golfer angezogen

Als mehrere Medien am Samstag den demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten Joe Biden als Wahlsieger ausriefen, war Donald Trump gerade Golf spielen. Noch immer sind nicht alle Stimmen in allen Staaten ausgezählt, doch auf Basis der veröffentlichen Erhebungen und Prognosen ist Biden und seiner Vizekandidatin Kamala Harris der Sieg wohl nicht mehr zu nehmen. Biden hielt bereits eine präsidiale Rede, während Donald Trump seine Niederlage noch immer nicht anerkennt und angekündigt hat, weitere juristische Schritte einzuleiten.

Während sich Trump also offenbar weiter als Präsident der USA sieht, hat das Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds in London bereits visuelle Fakten geschaffen. Stand der 45. POTUS bisher mit Anzug und typischer roter Krawatte in einer Nachbildung des Oval Office, haben Mitarbeiter sein Abbild inzwischen in ein Golf-Outfit mit karierter Hose und lavendelfarbenem Shirt gesteckt. Ein ziemlich exzentrisches Outfit, während die Fotos von Trump beim Golf ihn meistens in heller Hose und weißem Polohemd zeigen. Die "Make America Great"-Kappe durfte allerdings tatsächlich nie fehlen und erinnerte konstant an den Wahlkampf.

"Seine Kampagne mag kein 'hole in one' gewesen sein", schrieb Madame Tussauds, das derzeit wegen neuer Corona-Maßnahmen in Großbritannien geschlossen ist, zum neuen Outfit auf Twitter. "Aber Donald Trump ist nun auf Kurs, mehr Zeit für seinen Lieblingssport zu haben". Die neuen Kleider sollen demnach ein Vorschlag für seine "mögliche Garderobe für 2021" sein.

"Nichts als Liebe"

Wie politisch die Aktion gemeint ist, ließ das Wachsfigurenkabinett offen. Zweifelsohne hatte sich die internationale Kulturszene jedoch überwiegend für Joe Biden engagiert. Dementsprechend euphorisch waren auch einige der Reaktionen aus Kunst, Musik und Film. "Also das ist jetzt eine 'Party in the USA'" schrieb die Sängerin Miley Cyrus auf Twitter in Anspielung auf ihren Song mit demselben Titel.

"Joe Biden, Kamala Harris und das amerikanische Volk, ihr habt uns gerade eine der größten Taten von Güte und Mut gegeben, die die Menschheit je gesehen hat", schrieb Musikerin Lady Gaga, die mit Biden im Wahlkampf gemeinsam aufgetreten war, bei Instagram. "Nichts als Liebe für unseren neuen Oberbefehlshaber und die erste weibliche Vizepräsidentin, die ins Weiße Haus gewählt worden ist."

Zahlreiche Stars forderten den amtierenden Präsidenten Trump auf, die Niederlage einzuräumen. "Komm schon, Donald. Gib's auf. So wie du es auch mit deinen Casinos, deinen Ehefrauen, deinem Gewicht und Covid-19 getan hast", schrieb "Star Trek"-Schauspieler George Takei. Regisseur Paul Feig fand höfliche Worte: "Lieber Donald Trump, bitte bereite dich auf den Auszug aus unserem Haus vor". Den Tweet unterschrieb er: "Mit freundlichen Grüßen, die Mehrheit der Amerikaner." Die Künstlerin Kara Walker postete auf Instagram einen Scherenschnitt, auf dem eine Frau eine Gestalt mit Ähnlichkeit zu Trump aus dem Bild kickt.

"Lasst uns mit der Arbeit beginnen"

Komiker Seth MacFarlane teilte seinen Twitter-Followern mit, es sei keine Freude, "das Ausrasten" des Verlierers Trump mit anzusehen. Er sei sehr besorgt über dessen Angriffe auf das demokratische System. "Captain America"-Star Chris Evans verlinkte auf Twitter ein Video aus dem Jahr 2008, auf dem der Republikaner John McCain damals seine Wahlniederlage gegen Barack Obama einräumt. Dies sei ein Beispiel für wahre, politische Führung, lobte Evans. 

Sängerin Lizzo zeigte sich nach der Verkündung des Wahlsiegs von Biden und Harris bei Instagram mit Freudentränen in den Augen - aber auch mahnend. "Lasst uns mit der Arbeit beginnen, Amerika. Es ist Zeit, die verantwortlichen Menschen zur Rechenschaft zu ziehen. Es ist Zeit, dass sie zuhören. Und es ist Zeit für wirkliche Veränderungen in unserer Politik und unserem Handeln."