Berlin

Vereinbarung zum Schlossbau gilt

Berlin (dpa) - Das Land Berlin hält - zumindest vorerst - an der Zusage fest, sich mit 32 Millionen Euro am Wiederaufbau des historischen Stadtschlosses zu beteiligen. «Die Vereinbarung zwischen Land und Bund gilt nach wie vor, es gibt keine neue Sachlage», sagte ein Sprecher der Kulturverwaltung am Samstag auf dpa-Anfrage.

Die «Berliner Zeitung» (Samstag) bestätigte dagegen Informationen, nach denen Berlin einen Ausstieg aus dem Projekt erwägt. Das Land habe dem Bund mitgeteilt, es wolle auf die für die Zentral- und Landesbibliothek vorgesehenen Flächen im Schloss («Humboldt-Forum») verzichten, schrieb das Blatt.

Für den Ausstieg erwartet Berlin bis zu 83 Millionen Euro vom Bund. Neben dem vereinbarten Baukostenzuschuss von 32 Millionen Euro wären das weitere 51 Millionen für das Grundstück, das bisher vom Land kostenlos zur Verfügung gestellt wurde.

dpa-Informationen zufolge soll es dazu noch weitere Gespräche geben. Angesichts der hohen Summen und des enormen Baufortschritts am Schloss gilt der Ausstieg nach Einschätzung von Experten allerdings als wenig wahrscheinlich.

Das frühere Schloss war im Krieg weitgehend zerstört und zu DDR-Zeiten gesprengt worden. Jetzt soll es bis 2019 unter dem Namen «Humboldt-Forum» als Kunst- und Kulturzentrum rekonstruiert werden. Die Kosten sind auf 590 Millionen Euro veranschlagt.

Den Löwenanteil trägt der Bund. Zudem werden neben den von Berlin zugesagten 32 Millionen weitere 80 Millionen Euro an Spenden erwartet. Vorerst ist unsicher, ob die Summe wirklich zusammenkommt. Der Rohbau steht inzwischen schon bis zum dritten Stock, für den Frühsommer 2015 ist das Richtfest geplant.