Stillleben mit Paradiesvogel

Wertvolles Gemälde kehrt zurück nach Göttingen

Das Gemälde "Stillleben mit Paradiesvogel, Muscheln, Uhr und Porträtmedaillon"
Foto: Swen Pförtner/dpa

Das Gemälde "Stillleben mit Paradiesvogel, Muscheln, Uhr und Porträtmedaillon"

Jahrelang galt ein wertvolles Gemälde der Universität Göttingen als verschollen. Nun kehrt es an die Hochschule zurück. Sein ursprünglicher Besitzer ist umstritten 

Ein wertvolles Gemälde ist an die Universität Göttingen zurückgekehrt. Am Freitag wurde das Stillleben mit Paradiesvogel im Forum Wissen erstmals wieder der Öffentlichkeit präsentiert. Zuletzt war das Werk vor etwa 100 Jahren in Göttingen zu sehen, ehe es verkauft wurde, wie die Universität mitteilte. Die Hochschule kaufte es nun zurück.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Bild aus dem 17. Jahrhundert, das dem niederländischen Maler N. Steenwijk zugeschrieben wird, von der Universität verkauft. Mit den Einnahmen wurde das Kriegerdenkmal vor dem Auditorium finanziert, wie die Universität mitteilte. Erst 2016 sei es im Kunsthandel wieder aufgetaucht. Es sei mit Unterstützung diverser Stiftungen und des Niedersächsischen Wissenschaftsministeriums jetzt zurückgekauft worden. 

Ursprünglich kam das Gemälde im späten 18. Jahrhundert nach Göttingen. Der Naturforscher Johann Friedrich Blumenbach kaufte es, um es in seinen Vorlesungen zu verwenden. Blumenbach gilt als einer der Begründer der Zoologie und Anthropologie. Zudem ist der frühere Forscher für seine umstrittene Schädelsammlung bekannt, die heutzutage ebenfalls im Besitz der Universität Göttingen ist. In den vergangenen Jahren wurden einige der meist gestohlenen Schädel aus der Sammlung der Uni Göttingen an ihre Heimatländer zurück übergeben. Im Frühjahr dieses Jahres sollen Gebeine an Palau zurückgegeben werden.

Nach Blumenbachs Tod ging das Werk in die Sammlung der Universität über. Künftig soll das Gemälde im Forum Wissen ausgestellt werden. Es soll als Beispiel vormodernen Zusammenwirkens von Kunst und frühneuzeitlicher Naturforschung dienen.