"Homeless Gallery" in Hamburg

Wie KI die Welt Obdachloser sichtbar macht

Obdachlosigkeit ist in deutschen Städten omnipräsent, die Geschichten der Menschen bleiben aber oft unsichtbar. Dagegen will nun die "Homeless Gallery" in Hamburg mit Pop-Up-Ausstellungen etwas tun

Fast 40.000 Menschen in Deutschland leben auf der Straße, rund 263.000 Menschen haben keine Wohnung. Das geht aus dem ersten Wohnungslosenbericht hervor, den die Bundesregierung im Dezember vorgelegt hat.

Das Hamburger Staßenmagazin Hinz & Kunzt hat jetzt in Kooperation mit der Hamburger Kunsthalle und verschiedenen Kreativagenturen die "Homeless Gallery" ins Leben gerufen, die auf großformatigen Werken die Lebenswelt Obdachloser sichtbar macht. Die Bilder entstanden auf digitaler Basis mithilfe von Text-zu-Bild-Generatoren und basieren auf den Lebensgeschichten Obdachloser in Hamburg.

Für einige Tage reist die "Homeless Gallery" als Pop-Up-Ausstellung durch die Hansestadt, in der allein letztes Jahr 23 obdachlose Menschen auf der Straße gestorben sind. Wie schon bei der Eröffnung am S-Bahnhof Hammerbrook, werden die Bilder an öffentlichen Orten ausgestellt. "Wie ihre Künstler ist auch die Ausstellung selbst homeless. Wir zeigen die Bilder dort, wo auch ihre Künstler leben müssen. Unter Brücken, Unterführungen oder in Parks", sagt Jörn Sturm, Geschäftsführer von Hinz&Kunzt, Deutschlands auflagenstärkstem Straßenmagazin, das von mehr als 500 Verkäuferinnen und Verkäufern vertrieben wird und diesen unbürokratisch eine Beschäftigung und Einnahmen ermöglicht.

Nach Abschluss der Pop-Up-Ausstellung werden die Kunstwerke der "Homeless Gallery" versteigert. Der gesamte Erlös fließt in die Arbeit des Hamburger Straßenmagazins, das sich seit nun 30 Jahren für obdach- und wohnungslose Menschen einsetzt. Das ausgeschriebene Ziel des EU-Parlaments ist es, Obdach- und Wohnungslosigkeit bis 2030 abzuschaffen.

Die Standorte der Ausstellung werden kurzfristig auf Social Media und auf der Website bekanntgegeben.