Als Schwergewicht der deutschen Kunst lässt sich Christian Jankowski schlecht bezeichnen, vielleicht trifft die Bezeichnung „Leichtakrobatik“ das besser, was der Künstler tut. Im Monopol-Interview (2/2009) bekannte Jankowski, auch gegen die ihm zugedachte Hanswurstrolle nichts zu haben: „Der Hofnarr wird am Hof geduldet und kann sich über königliche Belange lustig machen: von innen heraus, denn er ist Teil des Systems. Er sorgt dabei für Unterhaltung und Kritik.“
In der Warschauer Retrospektive des 1968 in Göttingen geborenen Video- und Performancekünstlers kann sich jeder selbst ein Bild machen von Jankowski und seinen Narreteien der vergangenen 20 Jahre. Obendrauf ein pfundiges, jüngst in Warschau produziertes Performanceprojekt, das im Schloss Ujazdowski nun seine Premiere als Foto- und Filmdokumentation erlebt hat. Die Arbeit „Schwergewichtige Geschichte / The Heavy-weight History“ verbindet Leistungssport mit Geschichte und Kunst.
Seit Mitte der 90er-Jahre performt Jankowski nicht mehr allein, sondern zieht Menschen spezieller Berufsgruppen wie Straßenkünstler, Psychotherapeuten, Fernsehwahrsager oder Geschäftsleute in seine Werke mit ein. Für das schweißtreibende Vorhaben in Warschau engagierte er mehrere polnische Profi-Gewichtheber. Wie fast alle Jankowski-Projekte besitzt auch dieses einen beträchtlichen Entertainmentfaktor und hätte das Zeug, die Quoten einer Unterhaltungsshow anzuheben. Nach dem Motto: Wetten, dass eine Gruppe polnischer Profi-Gewichtheber es schafft, diverse Warschauer Denkmäler hochzustemmen?
Beim symbolischen Kampf heutiger Menschen mit der Last der Geschichte konnten die massigen Kerle durchaus punkten. Für kurze Zeit schafften sie es, das Denkmal von Ludwik Waryski, die Figur der Meerjungfrau in der Altstadt oder eine Soldatenfigur vom Denkmal der polnisch-sowjetischen Waffenbrüderschaft in der Luft zu halten. Ohne Erfolg blieben die Versuche, die Porträtbüste von Ronald Reagan zu heben oder das Denkmal von Willy Brandts Kniefall mit vereinten Kräften auch nur einen Millimeter zu bewegen. Gegen manche große Geste sind eben auch Titanen machtlos.
"Heavy-weight History", Zentrum für zeitgenössische Kunst Schloss Ujazdowski, Warschau, bis 25. August
In der Warschauer Retrospektive des 1968 in Göttingen geborenen Video- und Performancekünstlers kann sich jeder selbst ein Bild machen von Jankowski und seinen Narreteien der vergangenen 20 Jahre. Obendrauf ein pfundiges, jüngst in Warschau produziertes Performanceprojekt, das im Schloss Ujazdowski nun seine Premiere als Foto- und Filmdokumentation erlebt hat. Die Arbeit „Schwergewichtige Geschichte / The Heavy-weight History“ verbindet Leistungssport mit Geschichte und Kunst.
Seit Mitte der 90er-Jahre performt Jankowski nicht mehr allein, sondern zieht Menschen spezieller Berufsgruppen wie Straßenkünstler, Psychotherapeuten, Fernsehwahrsager oder Geschäftsleute in seine Werke mit ein. Für das schweißtreibende Vorhaben in Warschau engagierte er mehrere polnische Profi-Gewichtheber. Wie fast alle Jankowski-Projekte besitzt auch dieses einen beträchtlichen Entertainmentfaktor und hätte das Zeug, die Quoten einer Unterhaltungsshow anzuheben. Nach dem Motto: Wetten, dass eine Gruppe polnischer Profi-Gewichtheber es schafft, diverse Warschauer Denkmäler hochzustemmen?
Beim symbolischen Kampf heutiger Menschen mit der Last der Geschichte konnten die massigen Kerle durchaus punkten. Für kurze Zeit schafften sie es, das Denkmal von Ludwik Waryski, die Figur der Meerjungfrau in der Altstadt oder eine Soldatenfigur vom Denkmal der polnisch-sowjetischen Waffenbrüderschaft in der Luft zu halten. Ohne Erfolg blieben die Versuche, die Porträtbüste von Ronald Reagan zu heben oder das Denkmal von Willy Brandts Kniefall mit vereinten Kräften auch nur einen Millimeter zu bewegen. Gegen manche große Geste sind eben auch Titanen machtlos.
"Heavy-weight History", Zentrum für zeitgenössische Kunst Schloss Ujazdowski, Warschau, bis 25. August