Berliner Autocenter eröffnet neue Räume

"Wir wollen in Bewegung bleiben"

Joep van Liefland, warum ist das Autocenter umgezogen?
Der Vertrag wurde nicht verlängert. Aber es macht auch Spaß, in Bewegung zu bleiben. Wir wollten ohnehin ins Zentrum der Stadt ziehen.

Sie sind in eine ehemalige Jugendbibliothek gezogen. Welchen Charakter haben die neuen Räume?
Die Leipziger Straße steht ein wenig für sich mit ihren Hochhäusern, zwischen dem Gendarmenmarkt und der Kochstraße mit ihren Galerien. Es ist ein urbaner, aber auch ein ein wenig vergessener Ort, man ist mittendrin, aber doch auch wieder draußen wie in Friedrichshain. Wir sind sehr glücklich darüber. Auch die Räume selbst sind nicht unbedingt typische Ausstellungsräume. Die Bibliothekregale lassen wir erst einmal stehen, wir arbeiten mit dem, was wir haben, später werden wir das ändern.

Zur Eröffnung stellen Sie über einhundert Künstler aus, insgesamt waren 750 Künstler eingeladen, etwas zur Eröffnungsschau beizusteuern, alle, die in all den Jahren im Autocenter ausgestellt haben. Wie kann man so viele Werke präsentieren?
Ja, das haben wir uns auch gefragt. Aber es ist ganz schön geworden. Wir haben die Vorgabe gehabt, dass die Künstler uns nur Arbeiten in der maximalen Größe von 40 mal 60 Zentimeter liefern. Die Arbeiten haben wir dann in den Regalen platziert, und wir haben noch neue Regale in den Raum gestellt. Man würde denken, durch die Masse wird das eine belanglose Ausstellung, aber durch die Regale ist das ganz schön geworden, da man ganz konzentriert schauen kann. Wir sind überrascht.

Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft?
Wir machen weiter, wie gehabt. Vor allem müssen wir die neuen Räume auch finanziell auf sichere Beine stellen. Deshalb wollen wir mehr Mitglieder für unseren Förderverein anwerben. Die Leute denken häufig, dass wir eine Institution sind, aber wir sind ein Projektraum ohne staatliche Unterstützung.

Autocenter, "The Legend of the Shelves", 16.März bis 6. April 2013, Eröffnung: 15. März, 20 Uhr