Eröffnungen am 21. und 22. Oktober

Wohin am Wochenende?

Thomas Rentmeister: „Objects. Food. Rooms.“
„Dirty Minimalism“ nennt die Kunsthistorikerin Ursula Panhans-Bühler die seit den späten 90ern entstandenen Arbeiten von Thomas Rentmeister. Für seine Installationen und Assemblagen aus Alltagsmaterialien wie Chips, Nutella, Taschentüchern, Tampons oder Tabletten gebe es keinen besseren Begriff, findet der 1964 geborene Künstler. Rentmeister, der an der Kunstakademie in Düsseldorf studierte, ist in den 90er-Jahren mit seinen organischen Polyesterskulpturen bekannt geworden. Nun widmet ihm das Kunstmuseum Bonn eine umfassende Retrospektive mit Werken aus allen Schaffensphasen. (monopol)
Kunstmuseum Bonn, bis 5. Feb. 2012

Omer Fast
Wahrheit und Fiktion liegen bei dem 1972 in Israel geborenen Medienkünstler Omer Fast oft nah beieinander. Das Interview mit einem Amerikaner, der von einer Bodenstation aus Drohnen steuert, wird in dem Film „5000 Feet is the Best“ etwa mit mutmaßlichen Gedanken des Protagonisten sowie des Zuschauers vermischt. Schilderungen von militärischen Eingriffen in Afghanistan und Pakistan wechseln mit unbeschwerten Las Vegas-Aufnahmen. Fasts dreiteilige Videoinstallation „Nostalgia“, die eine afrikanisch-europäische Flüchtlingsgeschichte erzählt, vereint spielerisch das Reale mit dem Inszenierten und unterbindet vorschnelle Urteile. (monopol)
Kölnischer Kunstverein, 22. Okt. bis 18. Dez., Eröffnung: 21. Okt., 19 Uhr

"Hirschfaktor: Die Kunst des Zitierens"
Der Rückgriff von Künstlern auf große Vorbilder oder Alltagsgegenstände ist Thema der Ausstellung "Hirschfaktor: Die Kunst des Zitierens" in Karlsruhe. Für sie wurden am Museum für Neue Kunst rund 100 Werke von etwa 50 Künstlern zusammengetragen. Die Palette reicht von Andy Warhol über Tobias Rehberger bis zu Danh Vo. Namensgeber der Ausstellung ist der Physiker Jorge Hirsch. Er entwickelte eine Berechnung zum Wert von Wissenschaftlern, den man anhand ihrer Publikationen misst und daran, wie oft daraus zitiert wird. (dpa)
ZKM | Museum für Neue Kunst, Karlsruhe, 22. Okt. bis 29. April 2012, Eröffnung: 21. Okt., 19 Uhr

"Einar Schleef. Ich bin ein anderer in mir. Lebensorte"
Zum 10. Todestag von Einar Schleef widmet die Stiftung Moritzburg dem Theaterregisseur und Schriftsteller eine Ausstellung zu seinem zeichnerischen und malerischen Wirken. Dazu öffnet das Kunstmuseum nach der großen Retrospektive des Jahres 2008 ein weiteres Mal den Bildnachlass. Unter dem Leitthema «Einar Schleef. Ich bin ein anderer in mir. Lebensorte» werden fast 100 Arbeiten aus allen Schaffensphasen präsentiert. Sein Bildernachlass - gut 6700 Zeichnungen und 157 Gemälde - befindet sich seit 2004 als Dauerleihgabe in der Stiftung Moritzburg. (dpa)
Stiftung Moritzburg 23. Okt.bis 15. Jan. 2012, Eröffnung 22. Okt., 15 Uhr

Jorinde Voigt: „Nexus“
Sie schreibt mit Tinte, Ölkreide oder Bleistift die ganze Welt ab. Die Zeichnungen von Jorinde Voigt sehen allerdings nicht aus wie das, was wir Wirklichkeit nennen. Es sind Partituren, die das Existierende in Bezug auf Zeit, Raum, Geschwindigkeit und Form analysieren und konstruieren. Vielschichtige, manchmal auch vollkommen absurde Vorgänge (100 gleichzeitig startende Adler oder ein Paar, das sich 240 Minuten lang küsst) werden dargestellt. In ihrer neuen Serie „Nexus“ setzt Voigt Daten im Zusammenhang mit dem Thema Horizont zeichnerisch um. Nie sah Statistik aufregender aus. (monopol)
Galerie Klüser 2, München, 21. Okt. bis 23. Dez, Einführung mit der Künstlerin am 21. Okt. um 19.30

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