Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Eröffnungen der Woche: Coop Himmelb(l)au in Frankfurt, Wolfgang Beltracchi in München, "Von ZERO an" und "Monster" in Nürnberg, Rainer Werner Fassbinder in Berlin, Imi Knoebel und Kasimir Malewitsch in Düsseldorf, "#watch22" in Mainz

Coop Himmelb(l)au in Frankfurt
An welchen bedeutenden Großprojekten die Architekten der Europäischen Zentralbank (EZB) zuletzt gearbeitet haben, dokumentiert eine Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt. Zum 47. Geburtstag des Büros Coop Himmelb(l)au Wolf D. Prix & Partner gibt es einen Einblick in die Pläne zur EZB, zum Musée des Confluences im französischen Lyon und zum Dalian International Conference Center in China. Die Modelle und Fotografien dazu präsentierte das DAM am Montag erstmals der Öffentlichkeit. (dpa)
"COOP HIMMELB(L)AU. Frankfurt Lyon Dalian", Deutsches Architekturmuseum (DAM), Frankfurt, bis 23. August

Wolfgang Beltracchi in München
Der als Kunstfälscher bekannt gewordene Künstler Wolfgang Beltracchi präsentiert seine erste Ausstellung in Deutschland nach seiner Haftentlassung. mehr als 20 Werke in der Galerie "art room9". Preisspanne: knapp 8000 Euro bis etwa 70 000 Euro. Die Preise hätten sich im vergangenen Jahr verdoppelt und verdreifacht, sagte Galerist Curtis Briggs am Montag. Schon vor der ersten Vernissage am Montagabend sei ein erstes Bild verkauft - für knappe 40 000 Euro. Der Titel der Schau "Freiheit" beziehe sich sowohl auf Beltracchis Haftentlassung im Januar - als auch auf die Freiheit, nunmehr seine Bilder unter dem eigenen Namen zu zeigen. Beltracchi hatte bis zu seiner Verhaftung 2010 über Jahrzehnte sein ungewöhnliches Talent eingesetzt, um Bilder im Stil großer Künstler zu malen: Max Ernst, Heinrich Campendonk und Dutzende andere. Er verdiente damit Millionen. Der 64-Jährige und seine Frau Helene wurden 2011 verurteilt, konnten aber im offenen Vollzug weiter arbeiten. (dpa)
"Wolfgang Beltracchi: Freiheit", art room9, München, bis 23. Oktober

"Von ZERO an" in Nürnberg
Die Bahn gibt erstmals Einblick in ihre Kunstsammlung: Eine Schau mit Arbeiten der Avantgarde-Gruppe ZERO ist bald in Nürnberg zu sehen. Im Mittelpunkt der rund 140 Bilder umfassenden Ausstellung stehen die Künstler der Düsseldorfer ZERO-Gruppe um Otto Piene, Heinz Mack und Günther Uecker. Auf dem früheren AEG-Gelände werden außerdem Werke weiterer Künstler aus der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders gezeigt - darunter von George Grosz, Victor Vasarely und Jirí Kolár. Die Bilder stammen ursprünglich vom Logistikunternehmen Stinnes, das die Bahn 2003 übernahm. 2013 gingen die Werke zusammen mit dem DB Museum auf die Deutsche Bahn Stiftung über. Für die Schau wurde eine Halle mit 6000 Quadratmetern auf dem früheren Industrieareal von AEG umgebaut. (dpa)
"Von ZERO an", DB Museum, 8. Mai bis 17. Juli

"Monster" in Nürnberg
Im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg sind vom Donnerstag an weit mehr als 200 geheimnisvolle Monster auf Gemälden, Wandteppichen, in Büchern und als Skulpturen zu sehen. In der Sonderausstellung "Monster. Fantastische Bilderwelten zwischen Grauen und Komik" dreht sich alles um Monstermythen vom Mittelalter bis zum 21. Jahrhundert. Besonders eindrucksvoll sind zwei große Einhorn-Skulpturen, deren Hörner weit in den schummrig ausgeleuchteten Raum ragen, und der wie ein Höllenmaul gestaltete riesige Eingangsbereich. "Monster fesseln uns nicht erst seit Erfindung des Kinos", sagte Generaldirektor Ulrich Großmann am Dienstag. Mit seinen umfassenden Sammlungen sei das Germanische Nationalmuseum wie kein anderes dazu geeignet, "das Jahrhunderte überdauernde Interesse an fantastischen und bildgewaltigen Darstellungen des Andersartigen erstmals in dieser Opulenz zu präsentieren". Zu sehen sind grafische Blätter von Albrecht Dürer, der berühmte Codex Aureus Epternacensis, aber auch die ironisch-satirischen "Monster des Alltags" von Christian Moser. Neben Vampiren warten auch feuerspeiende Drachen, dämonische Höllentiere und Kinderfresser auf nervenstarke Besucher. (dpa)
"Monster. Fantastische Bilderwelten zwischen Grauen und Komik", Germanisches Nationalmuseum, bis 6. September

Rainer Werner Fassbinder in Berlin
Das Sofa aus seiner letzten Münchner Wohnung, seine Videokassettesammlung, Drehbücher und Kostüme aus den berühmtesten Filmen - die Ausstellung "Fassbinder - JETZT" erinnert im Berliner Martin-Gropius-Bau an den legendären Filmemacher Rainer Werner Fassbinder. Am 31. Mai wäre der Regisseur 70 Jahre alt geworden. Fassbinder schuf in seinem kurzen Leben 44 Filme, darunter stilprägende Werke wie "Angst essen Seele auf" und "Die Ehe der Maria Braun". Die Schau zeigt auch, wie Bildende Künstler vom Werk Fassbinders beeinflusst wurden. Bis 23.8. ist die Ausstellung für das Publikum geöffnet. (dpa)
"Fassbinder - JETZT", Martin-Gropius-Bau, bis 23. August

Imi Knoebel und Kasimir Malewitsch in Düsseldorf
Die Kunstsammlung NRW kann sich über die bedeutendste Schenkung ihrer Geschichte freuen: Ein Gemälde und 43 Zeichnungen des russischen Konstruktivisten Kasimir Malewitsch (1878-1935) hat die Landesgalerie von der Dr.-Harald-Hack-Stiftung geschenkt bekommen. Von Samstag bis zum 30. August sind die Kunstwerke im Ständehaus (K21) in Düsseldorf zu sehen.
Die Kunstsammlung feiert den Zuwachs zugleich mit einer Ausstellung des Düsseldorfer Künstlers Imi Knoebel, der seit vielen Jahren vom Werk Malewitschs inspiriert ist. Knoebel hat sich von den Abstraktionen des Russen zu einer Reihe von aktuellen, minimalistischen Wand- und Raumarbeiten anregen lassen. (dpa)
"Imi Knoebel – Malewitsch zu Ehren", Kunstsammlung NRW: K21 Ständehaus, 9. Mai bis 30. August, am Sonntag, 10. Mai ab 13 Uhr freier Eintritt

"#watch22" in Mainz
Eine neue Kunstausstellung in Mainz versucht, das oft abstrakte Thema Datenschutz für Besucher greifbar zu machen. Bei dem Projekt "#watch22" sind vom kommenden Samstag (9. Mai) an mehr als 20 Arbeiten von Künstlern zu sehen, wie die Organisatoren am Mittwoch ankündigten. Dazu zählen Fotografien, Video- und Akustikinstallationen. Eine Maschine soll beispielsweise die Augen der Ausstellungsbesucher fotografieren und die Muster der Iris als Strickmuster ausspucken. Der Künstler Florian Mehnert hat hingegen Wege und Lichtungen in Wäldern verwanzt. In der Ausstellung sind die Aufnahmen als "Waldprotokolle" zu hören. Nebenbei können Besucher einen neugierigen Blick auf Mainz werfen - Ausstellungsort ist der 22. Stock eines Hochhauses. "Die Kunst und die Kultur kann etwas, was wir nicht können. Nämlich etwas sinnlich erlebbar und wahrnehmbar zu machen", sagte der Datenschutzbeauftragte von Rheinland-Pfalz und Schirmherr des Projekts, Edgar Wagner. "Wenn man die Leute erreichen will, dann geht es nur auf diesem Weg." Die Ausstellung wird flankiert von Lesungen, Konzerten und Workshops. (dpa)
"#watch22", Bonifaziusturm A, 22. Stock, Rhabanusstraße 3, 55118 Mainz, 9. Mai bis 7. Juni, Eröffnung: Freita, 8. Mai, 19 Uhr

Weitere Termine für Deutschland, Österreich und die Schweiz finden Sie in unserem Vernissage-Kalender