Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Foto: dpa
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Ein Werk der Fotografin Ahn Jun in der Ausstellung "[SPACE] Street. Life. Photography. Street Photography aus sieben Jahrzehnten" im Haus der Photographie in Hamburg. Die Ausstellung ist Teil der 7. Triennale der Photographie Hamburg. Das Festival widmet sich alle drei Jahre aktuellen Themen und Fragestellungen. In diesem Jahr lautet das Motto "Breaking Point. Searching for Change" und reflektiert den gesellschaftlichen Wandel durch den Blickwinkel der Fotografie.

Eröffnungen der Woche: Tipps für Baden-Baden, Berlin, Basel, Colmar, Düsseldorf, Dresden, Hamburg, München, New York und Rostock

James Turrell in Baden-Baden
Die faszinierenden Lichträume des US-Künstlers James Turrell (75) sind in Baden-Baden zu erleben: Von diesem Samstag an zeigt das Museum Frieder Burda Schlüsselwerke aus verschiedenen Schaffensphasen - darunter ganz neue atmosphärische Installationen und solche, die schon auf der Biennale 2011 für Furore sorgten. Zu sehen sind auch Hologramme und geometrische Lichtkörper auf Papier sowie Modelle und Fotografien seines Langzeit-Projektes "Roden Crater" in einem erloschenen Vulkan im US-Staat Arizona. Highlight ist die Lichtinstallation "Ganzfeld Apani", bei der der Besucher einen diffusen, unendlich scheinenden Raum betritt. James Turrell zählt zu den wichtigsten internationalen Gegenwartskünstlern. Seit mehr als fünfzig Jahren setzt er sich mit dem Phänomen Licht und seiner Wahrnehmung auseinander. Mit seinen leuchtend changierenden Licht-Kunstwerken schafft er für den Betrachter unerwartete Stimmungen. Speziell für das Museum Frieder Burda entwickelte er die begehbare Installation "Curved Elliptical Glass". (dpa)
Museum Frieder Burda, 9. Juni bis 28. Oktober

10. Berlin Biennale
Unter dem Motto "We don't need another hero" zeigen Künstler aus aller Welt bei der 10. Berlin Biennale ihre neuesten Werke (hier unsere Highlights). Das Festival für zeitgenössische Kunst habe seinen Titel von Tina Turners gleichnamigem Song aus dem Jahr 1985 geliehen, sagte die südafrikanische Biennale-Kuratorin Gabi Ngcobo am Donnerstag. Wie der Song lehne die Biennale die Sehnsucht nach einer Heldenfigur ab, so Ngcobo und ihr vierköpfiges Team. Stattdessen setzten sich die Künstler mit den Sorgen und Ängsten der heutigen Zeit auseinander. Von Samstag (9.6.) an sind an fünf verschiedenen Orten in Berlin Videoarbeiten, Skulpturen, Malerei und weitere Kunstformen zu sehen. Standorte der Biennale sind die Akademie der Künste im Hanseatenweg, das KW Institute for Contemporary Art, das ZK/U - Zentrum für Kunst und Urbanistik, das Hebbel am Ufer HAU2 und der Pavillon der Volksbühne. Politik und Poesie vermischen sich in vielen der Arbeiten. Dabei soll das Politische nie didaktisch sein. Die Künstler kommen unter anderem aus Havanna, Warschau, Kairo, London, Johannesburg, Lahore, Teheran, Harare, Nairobi und Paris. Die Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst feiert in diesem Jahr ihr zwanzigjähriges Bestehen. (dpa)
10. Berlin Biennale, 9. Juni bis 9. September, Eröffnung an allen Ausstellungsorten am Freitag, 8. Juni, 19 bis 22 Uhr

"Welt ohne Außen" in Berlin
Der Begriff Ausstellung will nicht so recht passen auf das Projekt "Welt ohne Außen" im Martin Gropius Bau. Eher handelt es sich um ein Festival, das man dank einer günstigen Dauerkarte idealerweise mehrfach besucht. Wer in immersive Kunst eintaucht, steht der Kunst nicht mehr gegenüber – er wird tendenziell selbst Teil davon. Angefangen mit Werken der 60er von Larry Bell, Lucio Fontana oder Doug Wheeler spannt sich der Bogen zur zeitgenössischen Raumkunst von Carsten Höller, Dominique Gonzalez-Foerster oder Cyprien Gaillard. Tino Sehgal, der die Schau gemeinsam mit Thomas Oberender kuratiert hat, steht auch auf der langen Künstlerliste.
"Welt ohne Außen", Gropius Bau, Berlin, bis 5. August

Theaster Gates in Basel
Er singt in einer Band, baut soziale Zentren auf, verwandelt Material aus Abbruchhäusern in Skulpturen und finanziert mit dem Verkauf wiederum soziale Projekte, die arme Viertel revitalisieren, und er sammelt Objekte über die Geschichte und Kultur des schwarzen Amerikas. Jetzt bringt Theaster Gates seinen interdisziplinären Ansatz von Chicago nach Basel – und macht sich in der Sammlung des dortigen Kunstmuseums an die Analyse des seltsamen Phänomens der "Schwarzen Madonna". Was bedeutet es, wenn die Muttergottes mit dunkler Hautfarbe dargestellt wird? Wie kann man Brücken schlagen zu den Bildern von heute? Seine Installationen in den Räumen des Basler Kunstmuseums begleitet Gates mit öffentlicher Produktion in einem Tonstudio und Printworkshops, dazu gibt es Konzerte und Debatten. Denn Kunst, so seine Überzeugung, ist immer eine soziale Intervention.
"Theaster Gates: Black Madonna", Kunstmuseum Basel, 9. Juni bis 21. Oktober

Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger in Basel
Manche Naturfreunde haben den sprichwörtlichen grünen Daumen. Aber was für – buntschillernde – Daumen soll man Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger attestieren, die so wundersame Gärten aus echten Blüten, falschen Zweigen oder Plastikmüll wachsen lassen? Im Museum Tinguely richtet das Schweizer Künstlerpaar ein irres dreiteiliges Labyrinth zwischen Natur und Künstlichkeit, Chaos und Ordnung ein. Inklusive invasiven Pflanzen, verwilderten Fingernägeln, gesammelten Tränen und wuchernden Kunstdüngerkristallen. Das Publikum darf nicht nur durch das Environment flanieren, es wird zum Gärtnern animiert.
"Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger: Too early to panic", Museum Tinguely, Basel, bis 23. September

Luke Willis Thompson in Basel
Als 2016 ein Polizist im US-Bundesstaat Minnesota Philando Castile in seinem Auto erschoss, war das einer von vielen Gewaltakten gegen Schwarze in jenem Sommer. Die Freundin des Getöteten, Diamond Reynolds, streamte die Tat live auf Facebook. "Es ist pervers, bei solchen Videos von einem Genre zu sprechen", sagt Luke Willis Thompson. Aber die Videos der Gräueltaten ähneln einander: verwackelt, unscharf, mit dem Handy aufgenommen. Als Gegenstück wollte der Künstler mit Reynolds einen Film machen, Titel: "autoportrait". Auf 35 mm zeigt die Arbeit die junge Frau, in ruhigen Einstellungen, zu betrachten im abgedunkelten Galerieraum, aber vor allem: nur offline. So, als sollte sie mit seiner Hilfe die Kontrolle über ihr Bild zurückgewinnen. Der 1988 in Auckland geborene Absolvent der Städelschule zeigt sein nächstes Projekt "_HUMAN" in der Kunsthalle Basel. Im Zentrum der Schau steht wieder ein 35-mm-Film, eine Hommage an den Künstler Donald Rodney, der seinerseits die schwarzen Opfer von Polizeigewalt dargestellt hat. Thompson nimmt Bezug auf Rodneys Fotografie "In the House of My Father". Das Bild zeigt ein winziges Haus, geformt aus der Haut des Künstlers, kurz bevor er 1998 an den Folgen einer Erbkrankheit starb. Thompson möchte herausfinden, was durch seine Aneignung mit dem Mitgefühl gegenüber Rodney und seinem Werk passiert.
"Luke Willis Thompson: _Human", Kunsthalle Basel, bis 19. August

Georg Baselitz in Colmar
Georg Baselitz’ Blick auf den eigenen Körper war nie so schonungslos wie in den Bildern, die zwischen 2014 und 2017 entstanden sind und anlässlich seines 80. Geburtstags im Musée Unterlinden gezeigt werden. Zu sehen sind Malereien, Zeichnungen und Skulpturen, in denen der Künstler sich in Selbstporträts und Akten dem Alter stellt. "Corpus Baselitz" wirkt wie ein modernes Echo auf den berühmten Isenheimer Altar, das zentrale Werk des Colmarer Museums.
"Corpus Baselitz", Musée Unterlinden, Colmar, 9. Juni bis 29. Oktober

Anni Albers in Düsseldorf
Anni Albers, geboren als Annelise Fleischmann, hätte eigentlich lieber mit Glas oder als Malerin gearbeitet. Doch als die Berlinerin mit 23 Jahren ans Bauhaus in Weimar kam, wurde sie darüber informiert, dass Frauen nur für die Weberei, die Töpferei und die Buchbinderwerkstatt akzeptiert würden. Also fand sie sich am Webstuhl wieder. "Das Schicksal hat mir schlaffe Fäden in die Hände gelegt", erinnerte sie sich später. Dass sie aus dem Garn ein vielseitiges und wegweisendes Werk geschaffen hat, zeigt die Retrospektive im K20 in Düsseldorf. Nach der eindrucksvollen Agnes-Martin-Schau vor zwei Jahren widmet sich das Museum nun erneut einer der bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Die Malerei-Ambitionen, die Anni Albers am Bauhaus nicht verwirklichen konnte, machte sie für ihre Stoffbilder fruchtbar. Die Farbenlehre und Abstraktion, die ihr Dozent Paul Klee predigte, trafen sich bei ihr mit experimenteller Webtechnik (einer Kombination aus Handarbeit und Industrieproduktion) und einem Interesse an räumlich wirkenden Mustern. Nach der Emigration in die USA unterrichtete Anni Albers mit ihrem Mann Josef am Black Mountain College und ließ sich in Mexiko und Peru von traditionellen Handwerkstechniken inspirieren. Wenn Textilien in der Kunst gerade ein Lieblingsmedium sind (und nicht mehr als "Frauenkunst" abgetan werden), hat das sicher auch mit Anni Albers' innovativem Umgang mit den "schlaffen Fäden" zu tun. Die 1994 verstorbene Künstlerin nannte Stofffasern "Träger von Bedeutung" und experimentierte mit Zeichnungen von Fäden, die ihr noch mehr Gestaltungsfreiheit gaben, als der Webstuhl es konnte. Jetzt, da sie als autonome Künstlerin anerkannt scheint, sei noch ein Hinweis auf ihren Mann erlaubt: Arbeiten von Josef Albers sind zeitgleich in der Villa Hügel in Essen zu sehen.
"Anni Albers", K20, Düsseldorf, 9. Juni bis 9. September

Christian Sery in Dresden
Den nur wenig bekannten Arbeiten auf Papier des österreichischen Künstlers Christian Sery ist bis Mitte September eine Ausstellung der Städtischen Galerie Dresden gewidmet. "Sery C. Investigation" entführe in den künstlerischen Kosmos des früheren Rektors der Dresdner Kunsthochschule, der wegen seiner übergroßen Abformungen von Treppen oder Toilettenräumen mit Industriegummi als «Meister der Raumintervention» ein Begriff sei, teilte das Museum am Freitag vor der Eröffnung mit. Davon zeugt eine vom Freundeskreis des Museums erworbene Installation, die mit farbigem Industriegummi ermalte Form einer Treppe in Madrid. Die Schau vereint 212 zum Teil mehrteilige Werke, die die Vielfalt seines Schaffens von vier Jahrzehnten und vor allem den Blick des investigativ arbeitenden Künstlers sichtbar machen. Im Zentrum stehen Arbeiten auf Papier, in denen Sery Räume in klaren linearen Gebilden erkundet. Zeichnungen und Collagen beziehen sich teilweise auf Raumprojekte seit den 1980er Jahren. Zudem sind Schriftbilder und großformatige Fotografien zu sehen, die temporäre raumbezogene Werke dokumentieren. Die gezeigten Arbeiten stammen aus dem Archiv des Künstlers und aus einer Privatsammlung. Sery wurde 1959 in Linz geboren, ist studierter Ingenieur und Künstler. 1984 bis 2004 arbeitete er freischaffend in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen), seit 2003 ist er Professor in Dresden. (dpa)
"Sery C. Investigation", Städtische Galerie Dresden, 9. Juni bis 16. September

Shirana Shabazi in Hamburg
Ist die analoge Fotografie am Ende? Bestimmt nicht, denn Künstler wie Shirana Shabazi arbeiten weiter mit klassischen Verfahren. Die Soloschau der in Teheran geborenen Künstlerin findet im Rahmen der bis September laufenden Triennale der Photographie in Hamburg statt. Im Kunsthaus zeigt Shabazi die ganze Bandbreite analoger Techniken, vom C-Print über die Lithografie bis zur fotorealistischen Malerei und handgeknüpften Motivadaptionen. Shabazi befreit das Medium weitgehend vom Gegenstand: ihre Bilder tendieren zur Abstraktion, und sie werden unhierarchisch präsentiert wie auf digitalen Plattformen.
"Shirana Shabazi: Objects in Mirror Are Closer than They Appear", Kunsthaus Hamburg, bis 27. August

Anton Corbijn in Hamburg
Von Tom Waits über die Rolling Stones bis zu U2 und Depeche Mode: Kaum ein Rockstar, den Anton Corbijn nicht vor seiner Kamera hatte. Unter dem Titel "The Living and the Dead" widmet das Bucerius Kunstforum in Hamburg dem niederländischen Fotografen und Filmregisseur ("A Most Wanted Man") bis Januar 2019 eine umfangreiche Ausstellung mit 120 Werken aus 40 Jahren seines fotografischen Schaffens. "Mit seiner Mischung aus leicht arroganter Pose und Natürlichkeit entwickelte er die Bildsprache, die perfekt zu dem passte, was die Bands in den 1980er Jahren suchten", sagte Direktor und Kurator Franz Wilhelm Kaiser am Dienstag in Hamburg. Der erste Teil der Ausstellung zeigt eine Auswahl seiner bekanntesten Fotografien, von denen viele ikonische Bilder wurden. "Ich wollte nicht nur die Musiker zeigen, sondern die Menschen dahinter", sagte Anton Corbijn. Weil er anfangs nur wenig Geld hatte, konnte er sich keine teure Ausrüstung leisten und nur in Schwarz-Weiß arbeiten. Aus diesem Handicap entwickelte er seinen unverkennbaren Stil: eine etwas düstere Stimmung, Grobkörnigkeit, starke Kontraste, ungewöhnliche Perspektiven und Anschnitte, so dass die dargestellte Person oft nicht einmal zu erkennen ist. Aufgewachsen als Sohn eines Pastors in Strijen, einem Dorf südlich von Rotterdam, versuchte der 63-Jährige schon früh, dieser Enge zu entfliehen. Für die autobiografische Serie "a. somebody" kehrte er in die Umgebung seiner Kindheit zurück und inszenierte sich selbst als Idole seiner Jugend, darunter John Lennon, Frank Zappa, Jimi Hendrix und Kurt Cobain. "Die Musik war das größte Ding für mich", meinte der Künstler. Ergänzt wird der zweite Teil der Schau mit der frühen Serie "Cemeteries", die noch nie publiziert wurde. (dpa)
"Anton Corbijn: The Living and the Dead", Bucerius Kunstforum, Hamburg, bis 6. Januar 2019

Photographie-Triennale in Hamburg
Die 7. Triennale der Photographie will Hamburg bis zum September wieder zum Zentrum für Fotografie in Deutschland machen. Unter dem Motto "Breaking Point. Searching for Change." präsentieren unter anderem die Hamburger Kunsthalle, das Haus der Photographie in den Deichtorhallen, das Museum für Kunst und Gewerbe, die Stiftung Historische Museen und das Bucerius Kunstforum Ausstellungen mit Künstlern von internationalem Rang. "Es geht um die Möglichkeit der Fotografie, den Lauf der Zeit für einen Moment anzuhalten und damit potenziell einen Wandel einzuleiten", sagte der künstlerische Leiter Krzysztof Candrowicz im Vorfeld. Während der Eröffnungswoche vom 7. bis zum 16. Juni wird wieder ein Containerdorf vor den Deichtorhallen zum Festivaltreffpunkt. Hier sollen sich Besucher und Fotografen austauschen können. (dpa)
7. Triennale der Photographie, verschiedene Orte, Hamburg, Eröffnungswoche 7. bis 17. Juni

Olafur Eliasson in München
Bekannt ist Olafur Eliasson vor allem für seine Installationen. Nun rückt die Staatliche Graphische Sammlung in München das zeichnerische Werk des dänisch-isländischen Künstlers in den Mittelpunkt. "Olafur Eliasson - WASSERfarben" stelle diese Arbeiten erstmalig in all ihren Facetten vor, teilte die Sammlung am Mittwoch in München mit. In den Räumen in der Pinakothek der Moderne sind knapp 50 Arbeiten zu sehen, darunter Aquarelle, Zeichnungen, Skizzen, Skulpturen und Rauminstallationen. Interessant ist insbesondere der Ansatz der Kuratoren, die enge Verbindung zwischen Eliassons Zeichenkunst und seinen Installationen aufzuzeigen. Erste Ideen würden bei ihm in der Zeichnung formuliert und während eines Projektes immer wieder zu Rate gezogen. "Man gewinnt geradezu den Eindruck, dass der Künstler in der Zeichnung denkt." Gezeigt werden großformatige Aquarelle ebenso wie Farb- und Lichtstudien, Zeichnungen und Arbeiten, die sich mit der Erforschung von Naturphänomenen beschäftigen. Auch eine neue Glasarbeit ist zu sehen, Oceanic atmoshere von 2018. Eliasson lebt mittlerweile in Kopenhagen und in Berlin. In München lässt sich sein Werke übrigens auch außerhalb der Pinakothek bewundern: In der Einkaufspassage Fünf Höfe in der Innenstadt hängt seine riesige, kugelförmige Skulptur "Sphere", Stahlbänder, die wie bei einem Wollknäuel um eine hohle Mitte geschlungen sind. (dpa)
"Olafur Eliasson - WASSERfarben", Staatliche Graphische Sammlung, München, bis 2. September

Alberto Giacometti in New York
Das Guggenheim Museum in New York widmet dem Schweizer Künstler Alberto Giacometti (1901-1966) eine große Retrospektive. Zu sehen sind ab Freitag fast 200 Werke, darunter Skulpturen von gestreckten, stehenden Frauen, schreitenden Männern und Porträts sowie Gemälde, Zeichnungen und Fotos. Das Guggenheim hatte 1955 - damals noch in temporären Räumen - als erstes Museum weltweit Werke des Künstlers in einer Ausstellung gezeigt. Die in der berühmten Rotunda ausgestellten Arbeiten zeigen, dass Giacomettis Werk weit über die gestreckten Figuren hinausgeht, für die er besonders bekannt ist. Er experimentierte mit kubistischen Methoden, entfernte sich dann aber vom Surrealismus und wandte sich klassischen Modellen zu. In seiner Hochphase in den 1940er Jahren drückte er die Beklemmung und Angst der Menschen im Zweiten Weltkrieg aus. Sein Bruder und Assistent Diego posierte für ihn in seinem Pariser Studio, das er neben Aufenthalten in der Schweiz bis zu seinem Lebensende hielt. Befreundet war er mit Pablo Picasso, Simone de Beauvoir, Jean-Paul Sartre und Samuel Beckett. (dpa)
"Giacometti", Guggenheim Museum, New York, bis 12. September

Sabina Sakoh in Rostock
Von Samstag an sind in der Rostocker Kunsthalle Werke der Malerin Sabina Sakoh zu sehen. In der Ausstellung "Simple & True. Metaphysische Ansichten" werden 15 großformatige Arbeiten gezeigt, in denen sich Sakoh sinnbildhaft mit den Themen Aufbruch, Freiheit und Demokratie auseinandersetzt, wie die Kunsthalle am Freitag mitteilte. Die Malerei der Münchner Künstlerin stehe in der Tradition der realistischen Malerei der Spätrenaissance und der Romantik. (dpa)
"Sabina Sakoh: Simple & True. Metaphysische Ansichten", Kunsthalle Rostock, 10. Juni bis 8. Juli, Eröffnung 9. Juni, 18 Uhr