Tipps und Termine (27.-29.4.)

Wohin am Wochenende?

Louise Lawler in Dresden
Was passiert mit einem Kunstwerk, wenn es in einen neuen Kontext präsentiert wird? Die US-amerikanische Künstlerin Louise Lawler fotografiert in Museen, Auktionshäusern oder in den privaten vier Wänden von Sammlern. Intensiv hat sie sich auch mit den Werken von Gerhard Richter auseinandergesetzt. Anlässlich seines 80. Geburtstages gab das Gerhard Richter Archiv des Albertinums Dresden nun ein Buch heraus, das die zwanzig Jahre überdauernde Auseinandersetzung Lawlers mit Richters Arbeiten präsentiert. Außerdem sind Beispiele im Archiv des Schaukabinetts zu sehen, auch aber andere Werke Lawlers. Die Künstlerin hat die Motive an die Proportionen der Ausstellungswände angepasst – verzerrt behandeln die Arbeiten auch die Zurschaustellung ihrer selbst.
Gerhard Richter Archiv im Schaukabinett der Galerie Neue Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Albertinum, bis 15. Juli

John Bock in Krems

Die Werke von John Bock irrlichtern zwischen Installation, Skulptur, Aktion, Theater und Film und entziehen sich jeder rationalen Erklärbarkeit. Der 1965 in Schleswig-Holstein geborene Aktionskünstler benutzt die unterschiedlichsten Materialien – ob Eierschalen, Dosen oder Filz – in den eigenwilligsten Kombinationen. Er verfilmt seine Aktionen und besetzt mit seinen Skulpturen ganze Räume. Im österreichischen Krems präsentiert Bock eine eigens für die Kunsthalle – und für das Donaufestival 2012 – konzipierte Installation.
Kunsthalle Krems, 29. April bis 24. Juni, Eröffnung 28. April, ab 15 Uhr

Paul Thek in Duisburg
Bekannt wurde der in Brooklyn geborene Künstler Paul Thek vor allem durch seine Environments in den 70ern. Im Winter 1973/1974 füllte er mit seiner Arbeit „Ark, Pyramid – Christmas“ im Duisburger Lehmbruck-Museum einen ganzen Raum. Nun, fast vierzig Jahre später, wird das Werk erneut im selben Museum gezeigt, ergänzt durch Selbstporträts, Skizzenhefte, Fotos, Video- und Fernsehausschnitte. „Paul Thek, In Process (Duisburg)“ veranschaulicht die Auseinandersetzung des Lehmbruck-Museums mit  dem Künstler. So werden auch Arbeiten von Personen präsentiert, die Paul Thek umgaben und beeinflussten.
LehmbruckMuseum, Duisburg, 27. April bis 29. Juli, Eröffnung 26. April, ab 19 Uhr

Düsseldorfer Nacht der Museen
Am Samstag ist Düsseldorfer Nacht der Museen. Neben zahlreichen Ausstellungen, stehen Konzerte, Performances, Lesungen und Filmvorführungen auf dem Programm. Ein Highlight ist die Eröffnung der Ausstellung „El Greco und die Moderne“ im Museum Kunstpalast: nicht nur Werke des spanischen Renaissance-Künstlers werden präsentiert, sondern ebenfalls Arbeiten von Künstlern, die sich mit El Greco auseinandersetzten, darunter Cézanne, Picasso, Kokoschka oder Macke (28.04. bis 12.08.). In der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen ist außerdem noch die Ausstellung „Fresh Widow. Fenster-Bilder seit Matisse und Duchamp“ zu sehen (bis 12. August) und die Filmwerkstatt präsentiert den Filmloop „Auroratone“ von Cecil Stokes, sowie eine elektro-akustische Installation des Künstlerkollektivs „Frequenzwechsel“.
Düsseldorfer Nacht der Museen, 28. April, von 19 bis 2 Uhr




Antony Gormley in Hamburg
Der britische Künstler zeigt in den Deichtorhallen seine spektakuläre Installation "Horizon Field Hamburg". Besucher können eine schwarze, spiegelnde Ebene, siebeneinhalb Meter vom Boden entfernt, barfuß oder auf Socken betreten. Die hängende, leicht schwingende Fläche soll die Besucher zu neuen Erfahrungen einladen. Das Projekt könne als ein waagerecht im Raum aufgespanntes Gemälde aufgefasst werden, auf dem die Besucher zu Figuren auf einem freischwebenden und nicht definierten Grund werden, teilten die Deichtorhallen mit. Seit fast 40 Jahren schafft Antony Gormley Skulpturen, in denen er sich mit dem Verhältnis des menschlichen Körpers zum Raum auseinandersetzt. Der 1950 in London geborene Künstler hatte Einzelausstellungen in namhaften Museen und erhielt 1994 den britischen Turner Preis. Das von den Deichtorhallen Hamburg in Kooperation mit der Galerie Thaddaeus Ropac getragene Projekt konnte nur durch die großzügige Förderung der Nordmetall-Stiftung und der Kulturstiftung des Bundes realisiert werden. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. (dpa)
Deichtorhallen Hamburg, bis 9. September

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allery Weekend und Biennale in Berlin
Gleichzeitig mit dem Start der Berlin Biennale laden an diesem Wochenende Galerien, Museen und Kunstsammlungen der Stadt zum Gallery Weekend. An der achten Ausgabe der beliebten Großveranstaltung, die
vor acht Jahren als private Initiative gegründet wurde, beteiligen sich diesmal mehr als 50 Galerien. Sie beginnen Freitagabend mit Vernissagen. Zu sehen sind Werke etwa vom Maler Julian Schnabel, der berühmten irakischen Architektin Zaha Hadid und des neuen Hasselblad-Preisträgers Paul Graham (Monopol-Online berichtet in einem eigenen Dossier). Ebenfalls am Freitag beginnt die 7. Berlin Biennale, die schon im Vorfeld für Diskussionen gesorgt hat. Der für seine Grenzgänge bekannte polnische Künstler Artur Zmijewski setzt als Kurator vor allem auf politische Aktionskunst. Geladen ist unter anderem die internationale Protestbewegung Occupy. Die zwei Monate laufende Veranstaltung für zeitgenössische Kunst wird vom Bund mit 2,5 Millionen Euro finanziert. Erstmals ist der Eintritt frei. (mehr in unserem Dossier) dpa

Galerienrundgang in Leipzig
Die Galerien auf dem Gelände der Leipziger Baumwollspinnerei laden am Samstag und Sonntag zum großen Frühjahrsrundgang ein. Künstler aus dem In- und Ausland zeigen ihre neuen Werke in den ehemaligen Industriehallen. Zum Beispiel präsentiert die Galerien Eigen + Art Werke von Uwe Kowski, und die maerzgalerie zeigt Fotografien und Malerei von Jorma Puranen und Sebastian Schrader. Die Baumwollspinnerei, wo auch Maler Neo Rauch sein Atelier hat, veranstaltet traditionell zweimal im Jahr die großen Rundgänge - einmal im Frühjahr und einmal im Herbst.

Kahlo & Co. in Schwäbisch Hall
Mexiko-Kunst ist mehr als Frida Kahlo - das will eine neue Ausstellung in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall beweisen. Rund 300 bedeutende Werke von Kahlo & Co. geben Einblicke in die vielschichtige mexikanische Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts. Frida Kahlo überstrahlt als wohl wichtigste Künstlerfigur alles - doch auch ihr Mann Diego Rivera sowie Rufino Tamayo, Francisco Toledo und Adolfo Riestra gelten als Protagonisten der Kunstgeschichte des mittelamerikanischen Landes. Die Ausstellung
«Mexicanidad» wird mit Fundstücken aus präkolumbischer Zeit und originalen mexikanischen Objekten ergänzt. So ist etwa Frida Kahlos Garderobe legendär - zumal sie auch künstlerischer Ausdruck ihrer eigenen Interpretation der «Mexicanidad» war, wie die Kunsthalle mitteilte. Zu sehen sind einige von Kahlos prachtvollen Huipiles (ärmellose Oberteile) und Porträtfotos, die sie in ihren schönsten Trachten zeigen. Einblicke gibt es zudem in die Fotokunst der Kahlo. Gezeigt werden rund 150 Fotografien ihrer berühmten wiederentdeckten eigenen Fotosammlung, womit die Ausstellung damit sogar 450 Exponate umfasst. (dpa)

Kunsthalle Würth, 28.4. bis 16.9.


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